Umweltranking: Manche Politiker hadern mit ihrem Score

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Bern,

Das Umweltranking zeigt, wie umweltfreundlich Parlamentarier abstimmten. Die Klima-Allianz erfasst auch, wie diese künftig zum Schutz der Umwelt stehen.

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Auch bürgerliche Parteien wollen sich künftig vermehrt für die Umwelt einsetzen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klima-Allianz wertet die Umwelt-Abstimmungen im Parlament aus.
  • So wird sichtbar, wie stark sich Politiker für die Umwelt konkret einsetzen.
  • Manche Politiker haben an den Resultaten allerdings keine Freude.

«Wir machen unser Rating, um den Wählern Information über die Umweltfreundlichkeit der Kandidierenden zu Verfügung zu stellen.» Das sagt Michael Fust von WWF Schweiz, im Namen der Umweltallianz.

An der Bewertung hatte es Kritik gegeben, nachdem Nau die Resultate der Umwelt-Auswertung zwischen den Parteien verglichen hatte.

Dabei zeigten sich einerseits grosse Unterschiede zwischen den Parteien. Und andererseits, dass sich insbesondere die Bürgerlichen künftig für mehr Umweltschutz engagieren wollen.

Wer setzt sich für die Umwelt ein?

Michael Fust erklärt das Vorgehen bei der Bewertung der Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Die Auswahl der relevanten Umwelt-Abstimmungen werde durch ein Expertenteam von Greenpeace, Pro Natura, VCS, WWF und Co. vorgenommen.

«Ausgewählt werden dann Abstimmungen, die eine konkrete Umweltwirkung haben und die über die verschiedenen umweltpolitischen Themenbereiche wie Klima, Energie, Biodiversität und Verkehr verteilt sind. Darunter sind Geschäfte mit weitreichenden Forderungen und solche mit Kompromisscharakter.»

Die Gesamtbilanz für die Legislatur 2015-2019 will die Umweltallianz Anfang September vorlegen. Diese erlaube dann eine Gegenüberstellung mit der letzten Legislatur, so Fust.

Politiker hadern mit ihrem Umwelt-Score

Das Umweltrating stosse auf Resonanz. «Feedback erhalten wir regelmässig, sei es von Politikerinnen oder Politikern, die enttäuscht sind von ihrem Score und damit hadern bis hin zu denen, die sich über ihr Abschneiden freuen.»

Zum Abstimmungsverhalten kommen die Wahlversprechen. Dort gaben bisher über 600 Kandidierende an, wie sie zu den wichtigsten Umweltgeschäfte der kommenden vier Jahre stehen.

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Alle Parteien wollen sich künftig mehr für Anliegen zur Umwelt einsetzen. Bei den bürgerlichen Parteien ist der Sprung besonders gross. - Nau

«Diese Befragung steht allen Kandidierenden offen und sie sind zur Teilnahme eingeladen. Denn schliesslich ist dies eine gute Möglichkeit für die Kandierenden, sich den Wählern zu präsentieren und detailliert Auskunft zu ihrer umweltpolitischen Positionierung zu geben.»

Unterschiede bei den bürgerlichen Kandidierenden teils sehr gross

Allerdings: Von den grünen Kandidierenden haben bereits gut 90 den Fragebogen ausgefüllt. Derweil sind es von FDP und SVP weniger als zehn. «Wir gehen davon aus, dass schon der Entscheid der einzelnen Kandidierenden, den Fragebogen auszufüllen, ein gewisses Interesse an Umweltfragen signalisiert.»

Michael Fust ist sich deshalb bewusst, dass das Abschneiden der Parteien nicht Eins zu Eins der Realität entspricht. Er versteht das Wahlversprechen als eine Orientierung zu den einzelnen Kandidierenden.

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