Vaterschaftsurlaub: Cédric Wermuth «schwänzt» Session
Im Bundeshaus geht es in diesen Wochen heiss zu und her. Gemütlich nimmt es SP-Nationalrat Cédric Wermuth, der Papi-Urlaub macht. Das hat Konsequenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wermuth verzichtet nach der Geburt seiner zweiten Tochter auf die Sommersession.
- Deswegen verliert die Linke Abstimmungen. Um das zu verhindern, will Wermuth den Sessions-Rhythmus ändern.
- Er und seine Partei setzen nun voll auf die Volksinitiative für einen Vaterschaftsurlaub.
Er ist ein seltener Gast im Bundeshaus: Heute aber konnte es der SP-Vize-Fraktionschef Cédric Wermuth einrichten, nach Bern zu kommen. Schliesslich stehen grosse Themen auf der Agenda.
Ansonsten bleibt der Aargauer aber zu Hause und kümmert sich um seine Töchter. Die zweite kam erst vor wenigen Tagen zur Welt. Deshalb auch der Vaterschaftsurlaub.
Cédric Wermuths fehlende Stimme für Transparenz
Die Absenz hat Konsequenzen. Bereits am ersten Tag fehlte der Ratslinken eine einzige Stimme, um für mehr Transparenz bei den Einkünften der Politiker zu sorgen.
Auch deshalb gibt Wermuth offen zu, dass er gegenüber Partei und Wählerschaft ein schlechtes Gewissen habe. Sicher ist: Wer nicht in Bern anwesend ist, kriegt auch kein Taggeld.
Sessionen bald jeden Monat?
Mit seinem Vorschlag für eine Kita im Bundeshaus scheiterte er - deshalb fordert er nun einen neuen Sessions-Rhythmus. «Jeden Monat eine Woche wäre viel einfacher zu organisieren», sagt der SP-Nationalrat.
Zentral bleibe aber die Volksinitiative für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub. Der Bundesrat wird wohl sehr bald sein Nein bekräftigen – das Volk hingegen sei in dieser Frage progressiver, ist Wermuth überzeugt.