Wie geht es weiter? Das schlägt Bundesrat Berset den Kantonen vor
Das Wichtigste in Kürze
- Die zweite Welle der Corona-Pandemie überrollt die Schweiz.
- Viele Kantone haben als Reaktion auf die steigenden Fallzahlen die Massnahmen verstärkt.
- Der Bundesrat fordert mehr. Er schlägt den Kantonen ein weitaus strengeres Vorgehen vor.
Seit Wochen steigen die Corona-Fallzahlen in der Schweiz rasant an. Mehrere Kantone haben als Antwort darauf bereits rigorose Massnahmen eingeführt. Das scheint dem Bundesrat allerdings nicht genug zu sein.
Wie der «Blick» berichtet, hat Gesundheitsminister Alain Berset den Kantonen am Freitag einen Konsultationsentwurf in die Vernehmlassung gegeben. Die vorgesehenen Massnahmen umfassen unter anderem:
Strengere Maskenpflicht: Zu den Vorschlägen zählt unter anderem eine Ausweitung der Maskenpflicht. Demnach soll in Siedlungsgebieten auch im Freien eine Maske getragen werden.
Auch am Arbeitsplatz soll eine Maskenpflicht gelten. Für Lehrpersonen und Kinder ab der 7. Klasse gilt dem Entwurf zufolge ebenfalls Maskenpflicht.
Veranstaltungsgrenze: Geht es nach dem Bundesrat, so bekommen öffentliche Veranstaltungen eine Obergrenze von 50 Personen. Die Ausnahmen: politische Versammlungen der Legislativen auf eidgenössischer, kantonaler und kommunaler Ebene.
Sperrstunde für Gastronomie: Was einige Kantone bereits eingeführt haben, empfiehlt der Bundesrat allen Kantonen: Eine Sperrstunde für Gastrobetriebe. Diese soll von 22 bis 6 Uhr gelten. Dazu gilt für Gäste eine Sitzpflicht und es dürfen maximal vier Personen an einem Tisch sitzen.
Aus für Discos: Der Kanton Bern hat bereits die Schliessung von Discos angeordnet. Die anderen Kantone sollten dem Bundesrat zufolge nun nachziehen.
Fernunterricht: Universitäten und andere Hochschulen sollen wieder auf den Fernunterricht umschalten. Ausnahmen bilden die obligatorische Schule und die Sekundarstufe II.
Wann fällt die Entscheidung?
Wie die hier aufgeführten Punkte zeigen, geht der Bundesrat mit seinen Forderungen sehr weit. Verschiedene Kantonsregierungen gehen davon aus, dass die Vorschläge Maximalforderungen seien, wie der «Blick» schreibt.
Berset bleibe dabei jedoch der Meinung, dass die Regelung der Massnahmen Sache der Kantone sei. Die strengen Vorschläge des Bundesrates dienen dabei als Anregung für Ostschweizer Kantone, aber auch beispielsweise für Zürich. Erkennen diese dadurch den Handlungsbedarf, so müsse der Bund gemäss Berset nicht reagieren.
Der nächste Corona-Hammer könnte schon kommenden Mittwoch fallen – dann trifft sich der Bundesrat zum nächsten Mal.