Zugbauer durchkreuzen Pläne der BLS
Die BLS will beim Fernverkehr mit der SBB konkurrieren. Sie hat darum beim Bundesamt für Verkehr ein Konzessionsgesuch eingereicht. Nur: Offenbar können die Hersteller nicht schnell genug liefern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die BLS will Fernverkehrsstrecken betreiben. Darüber informiert heute das Bundesamt für Verkehr.
- Die Bahn kann ihre Ziele nicht einhalten. Grund: Die Zug-Hersteller können nicht so schnell liefern.
Die BLS will die SBB frontal angreifen. Im Herbst hat sich das Berner Unternehmen darum für mehrere Fernverkehrsstrecken der SBB beworben. Heute Nachmittag will das Bundesamt für Verkehr über den Stand der Dinge informieren.
Doch offenbar gibt es ein Problem: Für die Fernverkehrs-Offensive braucht die BLS neue Züge. Wie das Unternehmen heute in einer Medienmitteilung schreibt, kann die Bahn die ambitionierten Ziele nicht einhalten. Grund ist eine starke Auslastung der Rollmaterialhersteller.
Der Angriff auf die SBB verzögert sich dadurch teils erheblich. Stand heute könnte die BLS die Strecke Basel-Interlaken Ost erst ab 2024 betreiben. Geplant war 2022. Und der Intercity Basel-Brig könnte erst 2025 statt 2023 loslegen.
Bis neun Jahre Verspätung
Noch heftiger ist die Verzögerung bei der Linie zwischen Bern, Neuenburg und Le Locle. Dort könnten die Züge frühsten 2032 verkehren. Geplant war neun Jahre früher. Schuld sind dieses Mal nicht die Zughersteller, sondern die Infrastrukturausbauten rund um Bern.
Einzig die RegioExpress-Linien Bern-Olten und Bern-Biel könnte die BLS wie geplant ab 2020 betreiben.