Sommaruga-Nachfolge: Bisher nur Absagen von SP-Frauen
Die Zürcherin Jacqueline Fehr wird nicht für den Bundesrat kandidieren, Marina Carobbio-Guscetti (TI) auch nicht. Beide wollen in die Kantonsregierungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr wird nicht für den Bundesrat kandidieren.
- Sie ist eine von sechs SP-Frauen, die heute abgesagt haben.
- Die Topfavoritinnen sind somit immer noch Eva Herzog (BS) und Flavia Wasserfallen (BE).
Die Zürcher SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr will nicht in den Bundesrat. «Mein Ziel ist die Wiederwahl am 12. Februar in die Zürcher Regierung», schreibt sie auf Twitter.
Bereits 2010 hatte Fehr für den Bundesrat kandidiert – zusammen mit Sommaruga. Aktuell befindet sie sich im kantonalen Wahlkampf: Fehr will gemeinsam mit Priska Seiler Graf den zweiten Sitz in der Zürcher Kantonsregierung zurückzuerobern. Derzeit hat ihn Mario Fehr inne, der aus der SP ausgetreten ist.
Die vielen Ermunterungen haben mich gefreut. Doch ich werde nicht für die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga kandidieren. Mein Ziel ist die Wiederwahl am 12. Februar in die Zürcher Regierung. (1/2)
— Jacqueline Fehr (@jacquelinefehr) November 3, 2022
Fehr war die Favoritin der Zürcher SP: Nebst ihr könnte noch Jacqueline Badran infrage kommen, wobei sie von Bürgerlichen wohl nicht wählbar wäre. Priska Seiler Graf hat offiziell abgesagt, sie will auch den Regierungsratswahlen Vorrang geben. Eine Zürcher Bundesrätin dürfte es also nicht geben.
Aus der Ostschweiz abgesagt haben auch Nationalrätin Barbara Gysi (SG) und die Thurgauer Regierungsrätin Cornelia Komposch. Erstere will den Ständeratssitz von Paul Rechsteiner übernehmen; Letztere sagte, eine Bundesratskandidatur sei «kein Thema».
Die Bernerin Nadine Masshardt steht ebenfalls nicht zur Verfügung, wie sie auf Twitter verkündet hat. Und ähnlich wie Fehr will Marina Carobbio Guscetti, derzeit Ständerätin, in die Tessiner Kantonsregierung. Das berichtet die Nachrichtenagentur «SDA-Keystone».
Als Favoritinnen gehandelt werden jetzt noch Flavia Wasserfallen (BE) und Eva Herzog (BS). Beide haben Interesse gemeldet, aber noch nicht zugesagt.
Auch die Berner Regierungsrätin und frühere Nationalrätin Evi Allemann ist derzeit einer Kandidatur nicht abgeneigt. Sie sagte der «Berner Zeitung», dass sie eine Bundesratskandidatur sorgfältig prüfen wolle.
Am Donnerstag meldete sich auch die frühere Bundesparlamentarierin Pascale Bruderer zu Wort. Sie will gemäss Informationen von «CH Media» bis 8. November entscheiden, ob sie kandidiert.
Die Frist zur Kandidatur ist am 21. November.