Mario Fehr will auch ohne SP Regierungsrat bleiben
Im Sommer 2021 ist Regierungsrat Mario Fehr aus der SP Zürich ausgetreten. Jetzt steht fest: Er wird 2023 noch einmal antreten – ohne Partei im Rücken.
Das Wichtigste in Kürze
- Mario Fehr trat im Juni 2021 aus der SP Zürich aus.
- Im Februar 2023 wird er sich ohne Partei erneut zur Wahl stellen.
- Somit werden alle amtierenden Regierungsräte erneut antreten.
Im Februar finden in Zürich kantonale Wahlen statt. Längst steht fest, wen die unterschiedlichen Parteien in den Kampf um einen Regierungssitz schicken werden. Nur der parteilose Mario Fehr hatte sich bis heute offiziell noch nicht entschieden. Doch jetzt schafft der Sicherheitsdirektor Klarheit über seine politische Zukunft.
Mario Fehr wird im Februar 2023 zum vierten Mal zur Wahl als Zürcher Regierungsrat antreten. Dieser Entscheid stellt keineswegs eine Überraschung dar.
Der 63-Jährige begründet den Beschluss damit, dass er sich nach wie vor fit fühle. Der tägliche Einsatz für die Zürcher Bevölkerung erfülle ihn. Im kommenden Wahlkampf möchte er «mit allen zusammenarbeiten», wie er an der Medienkonferenz mitteilt.
Auch ohne die Sozialdemokraten im Rücken dürften seine Wahlchancen durchaus intakt sein. Denn der 63-Jährige kann auf Sympathien bis weit ins bürgerliche Lager zählen. 2019 erzielte er denn auch das mit Abstand beste Ergebnis im Zürcher Regierungsrat.
Mit der Kandidatur Fehrs ist das Kandidatenfeld vollständig: Sämtliche amtierenden Regierungsräte und Regierungsrätinnen werden sich 2023 erneut zur Wahl stellen. Neben Mario Fehr (Parteilos) werden auch Ernst Stocker und Natalie Rickli (beide SVP) kandidieren. Weiter werden auch Silvia Steiner (Mitte), Carmen Walker Späh (FDP), Jacqueline Fehr (SP) und Martin Neukom (Grüne) antreten.
Der «Fall» Mario Fehr
Am 18. Juni 2021 kam es in der politischen Landschaft von Zürich zu einem Paukenschlag: Der langjährige SP-Regierungsrat Mario Fehr gab nach 39 Jahren seinen Rücktritt aus der Partei bekannt.
Auslöser dafür war ein erneuter Disput zwischen dem kantonalen Sicherheitsdirektor und der SP Zürich. Die Spannungen mit der «zunehmend ideologischen und nach links abdriftenden Partei» hätten die Zusammenarbeit verunmöglicht, so Fehr. Unter den Sozialdemokraten herrsche eine «wachsende Intoleranz gegenüber abweichenden Meinungen.»