Abrüstungsvertrag mit USA: Moskau zweifelt an Verlängerung nach 2026
Russland zweifelt, dass der «New Start»-Vertrag nach 2026 verlängert wird. Dennoch betont es nochmals die Wichtigkeit des Abkommens.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA werfen Russland vor, den Verpflichtungen im «New Start»-Deal nicht nachzukommen.
- Moskau weigere sich, Inspektionen auf eigenem Hoheitsgebiet zuzulassen.
- Russland hat Zweifel an der Fortsetzung des letzten grossen Abrüstungsvertrags bekräftigt.
Nach jüngster Kritik aus den USA hat Russland seine Zweifel an der Fortsetzung des letzten grossen Abrüstungsvertrags bekräftigt – zugleich aber auch dessen Wichtigkeit betont. «Es gibt wenige Hinweise darauf», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax am Mittwoch auf die Frage, ob sich derzeit weitere Gespräche über eine Verlängerung des «New Start»-Vertrags über das Jahr 2026 hinaus abzeichneten.
Auch Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow hatte ein Auslaufen des Abkommens über die strategische atomare Abrüstung kürzlich als «sehr mögliches Szenario» bezeichnet. Peskow betonte nun allerdings auch: «Wir halten die Fortsetzung dieses Vertrags für sehr wichtig.»
Laut USA kommt Russland Verpflichtungen nicht nach
Die USA werfen Russland vor, seinen Verpflichtungen bei der nuklearen Rüstungskontrolle nicht nachzukommen. Moskau weigere sich, Inspektionen auf eigenem Hoheitsgebiet zuzulassen, heisst es aus Washington. Russland wiederum begründet seine Absage an die vertraglich vorgesehenen Kontrollen damit, dass russische Inspekteure wegen westlicher Sanktionen derzeit angeblich nicht in die USA reisen könnten.
Der «New Start»-Vertrag begrenzt die Nukleararsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe. Im Februar 2021 – also ein Jahr vor Russlands Einmarsch in die Ukraine – hatten sich US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin auf eine Verlängerung bis 2026 geeinigt.