Ägyptens Präsident Al-Sisi klar wiedergewählt
Der Sieg von Ägyptens Staatsoberhaupt Al-Sisi bei der gelenkten Präsidentenwahl war Formsache. Nach ersten Ergebnissen gingen 90 Prozent der Stimmen an das autoritäre Staatsoberhaupt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach ersten Ergebnissen geht Al-Sisi als neuer Präsident von Ägypten aus dem Wahlkampf heraus.
- Bei den Auszählungen erreichte er 90 Prozent der Stimmen.
- Der Sieg war mit dieser Deutlichkeit erwartet worden.
Ägyptens autoritäres Staatsoberhaupt Abdel Fattah al-Sisi hat die gelenkte Präsidentenwahl in dem nordafrikanischen Land nach ersten Ergebnissen deutlich gewonnen. Bei Auszählungen aus den einzelnen Provinzen liege der Stimmenanteil Al-Sisis bei etwa 90 Prozent, berichteten staatliche Medien am Donnerstag. Der Sieg war in dieser Deutlichkeit erwartet worden, weil sich alle ernsthaften Konkurrenten vor der Wahl unter teils dubiosen Umständen aus dem Rennen zurückgezogen hatten. Neben Al-Sisi trat nur der weitgehend unbekannte Politiker Mussa Mustafa an, in dem Beobachter einen Alibi-Kandidaten sahen.
Vor vier Jahren war das Ergebnis noch deutlicher
Dabei fiel das Ergebnis für Al-Sisi
den Angaben zufolge etwas schlechter aus als noch bei der Wahl 2014, als
fast 97 Prozent für den heute 63-Jährigen stimmten. «Die Stimme der ägyptischen
Massen wird Zeuge bleiben, dass sich der Wille unserer Nation – ohne Zweifel – kraftvoll und ohne Schwäche durchsetzt», hatte Al-Sisi nach Schliessung der
Wahllokale am Mittwochabend bei Twitter geschrieben.
Für Mussa Mustafa stimmten Hochrechnungen verschiedener Medien zufolge weniger als drei Prozent – was für die ungültigen Stimmen einen auffallend hohen Anteil von mehr als sechs Prozent ergibt. Die Wahlbeteiligung in den einzelnen Wahlbezirken variierte der staatlichen Zeitung «Al-Ahram» zufolge zwischen 38 und 50 Prozent, eine Zahl, die wesentlich höher wäre als von Beobachtern vermutet.