Ampelkoalition befindet sich am Scheideweg
Die deutsche Ampelkoalition steht vor entscheidenden Tagen. Wirtschaftliche Herausforderungen und interne Differenzen stellen das Bündnis erneut auf die Probe.
Die Spannungen in der Ampelkoalition haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Wie «MDR» berichtet, fanden am Sonntagabend erste Krisengespräche im Kanzleramt statt.
Bundeskanzler Olaf Scholz traf sich mit Finanzminister Christian Lindner, um die Lage zu besprechen. Auslöser der aktuellen Krise ist ein Papier von Lindner zur Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik.
Dieses stösst bei den Koalitionspartnern auf Unmut und hat die Debatte über die Zukunft des Bündnisses neu entfacht.
Streitpunkte und Lösungsansätze der Ampelkoalition
Im Zentrum der Auseinandersetzungen stehen laut «tagesschau.de» zwei Hauptthemen: das Milliardenloch im Bundeshaushalt und der richtige Kurs zur Überwindung der Wirtschaftskrise.
Wirtschaftsminister Robert Habeck schlägt einen staatlichen Investitions- und Infrastrukturfonds vor. Lindner hingegen fordert in seinem Papier eine «Wirtschaftswende» mit einem Moratorium für neue Regulierungen.
Zudem plädiert er für die Abschaffung des Solidaritätszuschlags und eine Anpassung der nationalen Klimaziele an europäische Vorgaben.
Reaktionen und Prognosen
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch betont, das Bündnis sei nicht am Ende. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken äussert jedoch Zweifel am Fortbestand der Koalition bis zum regulären Wahltermin, wie «MDR» meldet.
Umfragen und öffentliche Meinung zur Ampel
Eine Umfrage zeigt laut «Spiegel», dass eine Mehrheit der Bundesbürger Neuwahlen ablehnt.
Bei den Anhängern der Protestparteien sieht das Bild anders aus: 64 Prozent der BSW-Anhänger und 85 Prozent der AfD-Anhänger befürworten Neuwahlen.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit betont die Zuversicht des Kanzlers: «Ich gehe davon aus, dass diese Regierung konstruktiv bis zum regulären Termin der Bundestagswahl im nächsten Jahr zusammenarbeiten wird.»
Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Ampelkoalition ihre Differenzen überwinden kann. Mehrere Spitzentreffen sind geplant, um die drängenden Fragen zu klären und einen gemeinsamen Weg aus der Krise zu finden.