Angela Merkel bekommt von Macron Bewunderung
Angela Merkel bestätigte am Montag, dass sie 2021 nicht mehr als Kanzlerin antreten werde. Frankreich reagiert mit Bewunderung.
Das Wichtigste in Kürze
- Angela Merkel wird 2021 nicht mehr für das Kanzleramt antreten.
- Das gab die deutsche Kanzlerin am Montag vor den Medien bekannt.
- Emmanuel Macron empfindet Bewunderung für Merkel.
Die Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum schrittweisen Rückzug aus der Politik hat in den Nachbarländern Respekt hervorgerufen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete den Schritt der Kanzlerin am Montagabend als «äusserst würdevoll». Besorgt zeigte er sich aber über den Umstand, dass Merkels Rückzug vor dem Hintergrund des Erstarkens rechter Kräfte erfolge. Auch Polen würdigte Merkels Entscheidung und kündigte eine Zusammenarbeit bis zum Ende ihres Mandats an.
Die Kanzlerin regiere Deutschland «mit viel Mut», sagte Macron bei einer Pressekonferenz im Elysée-Palast. Er empfinde «Bewunderung» für Merkel. Besonders hob er ihr Eintreten für Europa hervor: «Sie hat niemals vergessen, was Europas Werte sind.» Auf europäischer Ebene ist Merkel die wichtigste Verbündete des französischen Präsidenten.
Angesichts des Aufstiegs rechter Kräfte in Deutschland und anderswo in Europa habe Merkels Entscheidung allerdings «nichts Beruhigendes», fügte der Präsident hinzu. Namentlich nannte er die rechtspopulistische AfD. «Ich sehe das als europäisches Phänomen, nicht nur als deutsches», fügte Macron hinzu. Gerade in Frankreich sei die Rechte besonders stark.
«Das macht mir Sorgen, es motiviert mich aber auch», sagte Macron. «Wenn die extreme Rechte zulegt, dann liegt das daran, dass andere Parteien keine Antworten auf den Ärger oder die Sorgen der Menschen finden.» Es bedürfe einer «demokratischen und glaubwürdigen Antwort auf alle Formen von Demagogie».
Polens Aussenminister Jacek Czaputowicz begrüsste am Montag in Warschau ausdrücklich Merkels Ankündigung, auch nach dem Verzicht auf den CDU-Vorsitz bis 2021 Bundeskanzlerin bleiben zu wollen. «Das wichtigste für uns ist die Erklärung, dass Frau Merkel bis zum Ende ihres Mandats Kanzlerin bleibt», erklärte Czaputowicz.
Warschau erkenne Merkels «wichtige Rolle» bei der Reform der EU ebenso an wie ihren «wichtigen Platz in der Geschichte der Europäischen Union in den vergangenen Jahren», erklärte der Minister der rechtsnationalen polnischen Regierung. Zudem hob er die stabilisierende Rolle der Bundeskanzlerin in der EU hervor.
USA: «Das ist eine interne deutsche Angelegenheit»
Die US-Regierung will die Rückzugsankündigung von Kanzlerin Angela Merkel nicht näher kommentieren. «Uns ist die Ankündigung bekannt», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Sarah Sanders, am Montag in Washington. Es handele sich jedoch um eine innenpolitische Angelegenheit in Deutschland. Die US-Regierung werde weiter mit Merkel und der deutschen Regierung zusammenarbeiten.