Drei Tage nach seiner Schlappe bei der Präsidentschafts-Vorwahl hat der amtierende argentinische Staatschef Mauricio Macri ein Bündel von Massnahmen verkündet, mit dem Millionen Bürger und «alle kleinen und mittleren Unternehmen» begünstigt werden sollen.
Macri bei seiner TV-Ansprache am Mittwoch
Macri bei seiner TV-Ansprache am Mittwoch - Argentinian Presidency/AFP

In einer vor der Öffnung der Finanzmärkte am Mittwoch ausgestrahlten Fernsehansprache verhiess Macri Lohnerhöhungen, Steuersenkungen, die Stundung von Schulden und ein Einfrieren der Treibstoffpreise für drei Monate. Der Kursverfall des Peso setzte sich fort - die argentinische Währung büsste gegenüber dem US-Dollar um vier Prozent an Wert ein.

«Sie sind arg mitgenommen und müde», sagte der Präsident an die Bürger gewandt. «Es wird Ihnen unmöglich, das Monatsende zu erreichen.» Macri bezog sich darauf, dass inzwischen fast ein Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsschwelle lebt. Sein Massnahmenpaket werde «17 Millionen Arbeitskräfte und ihre Familien» begünstigen. Er versprach eine Anhebung des Mindesteinkommens, das derzeit bei umgerechnet 190 Euro liegt - ohne allerdings eine konkrete Erhöhung zu benennen. Angestellte sollen eine Sonderzahlung von 30 Euro erhalten, Beamte und Mitarbeiter der Sicherheitskräfte umgerechnet 76 Euro.

Der wirtschaftsliberale Macri hatte bei der Präsidentschaftsvorwahl am Sonntag nur 32 Prozent der Stimmen erhalten, sein peronistischer Herausforderer Alberto Fernández 47 Prozent. Die Vorwahlen sind eine argentinische Besonderheit. Dabei sind alle Bürger, nicht nur Parteimitglieder, stimmberechtigt. Die Vorwahlen haben damit den Charakter einer Generalprobe für die Präsidentschaftswahl. Falls sich die Ergebnisse der Vorwahlen am 27. Oktober wiederholen sollten, würde Fernández bei dem Urnengang gleich in der ersten Runde gewinnen.

Das Wichtigste in Kürze

  • «17 Millionen Arbeitskräfte und ihre Familien» sollen begünstigt werden.
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