KI enttarnt: HR-Frau interviewt Bewerber - doch der ist nicht echt
Ein Bewerbungsgespräch mit einer HR-Frau entpuppte sich als Täuschung: Der Kandidat versteckte sich hinter einem mithilfe von KI generiertem Profil.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Recruiterin wurde im Bewerbungsgespräch mit einem KI-Kandidaten konfrontiert.
- Verdächtige Formulierungen, Tech-Störungen und eine Google-Warnung machten sie stutzig.
- Sie veröffentlichte ein Video, um andere Personalverantwortliche zu sensibilisieren.
Es sollte ein gewöhnliches Vorstellungsgespräch werden – doch was Bettina Liporazzi erlebte, war alles andere als alltäglich. Am Ende stellte sich heraus: Der vermeintliche Bewerber war gar kein Mensch, sondern offenbar ein mithilfe künstlicher Intelligenz generiertes Profil.
Wie das US-Magazin «Newsweek» berichtet, war es zunächst eine merkwürdig vertraut klingende Nachricht, die die Recruiting-Managerin bei «letsmake.com» stutzig machte. Die Formulierungen erinnerten stark an eine Bewerbung, die sie bereits zuvor erhalten hatte.
Was folgte, war eine Reihe von Interviewversuchen – begleitet von wiederholtem An- und Abmelden des Bewerbers. Schliesslich folgte die Google-Warnung, dass er möglicherweise nicht die Person sei, für die er sich ausgab.
Beim dritten Termin schaltete der Kandidat schliesslich die Kamera ein – doch das Bild wirkte seltsam künstlich. Für Liporazzi ein klarer Verdacht: ein KI-Filter.
«Ich bat ihn, eine Hand vor das Gesicht zu halten, um den Filter zu entlarven», sagte sie gegenüber «Newsweek». Doch der Bewerber reagierte nicht – wenige Sekunden später beendete er das Gespräch.
HR-Frau: «Es war eine gruselige Erfahrung»
Für Liporazzi war der Vorfall nicht nur ungewöhnlich, sondern auch beunruhigend. «Es war eine gruselige Erfahrung», beschreibt sie die Situation. Um andere HR-Personen zu warnen, veröffentlichte sie später ein Video des Gesprächs auf LinkedIn.
Die Reaktionen zeigten: Viele waren überrascht, dass solche Täuschungsversuche im Bewerbungsprozess bereits Realität sind.
«Ich war überrascht, wie viele Leute keine Ahnung hatten, dass so etwas passiert», sagte sie. Ihr Appell an Kolleginnen und Kollegen im Recruiting: Aufmerksam bleiben – und im Zweifel lieber genauer hinsehen.