Bardella: «Will mit absoluter Mehrheit Frankreich regieren»
Jordan Bardella (28), Vorsitzender der rechtsnationalen Rassemblement National (RN), möchte bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Frankreich gern gewinnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jordan Bardella (28) ist der Vorsitzende der französischen Rassemblement National (RN).
- Er möchte bei den Neuwahlen gern gewinnen und «Premierminister aller Franzosen sein».
- Der Vorsitzende von Les Républicains, Éric Ciotti, will mit dem RN zusammenarbeiten.
Der Chef von Frankreichs rechtsnationalem Rassemblement National (RN), Jordan Bardella, will mit einer absoluten Mehrheit im Parlament als Ministerpräsident die Regierung übernehmen. «Wenn die Wähler uns am kommenden Sonntag zu einer absoluten Mehrheit verhelfen, um das Land wieder aufzubauen, will ich der Premierminister aller Franzosen sein», sagte Bardella am Sonntagabend nach dem starken Abschneiden seiner Partei in der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl.
«Indem sie die Kandidaten des RN und seiner Verbündeten an die Spitze gebracht haben, haben die Franzosen eine beispiellose Hoffnung im Land geweckt. Ich rufe sie zu einer letzten Anstrengung auf», sagte der 28-Jährige.
«Ich rufe alle Franzosen auf, sich mir anzuschliessen, um die nationale Einheit gegen diejenigen zu gewinnen, die unsere Werte mit Füssen treten wollen», sagte Bardella. «Ich will der Premierminister aller Franzosen sein, der die Gegensätze respektiert und stets um die Einheit der Nation bemüht ist.»
Die zweite Runde der Parlamentswahl werde eine der entscheidenden in der jüngeren Geschichte Frankreichs sein. Es gebe zwei Möglichkeiten, das Linksbündnis, die «Allianz des Schlimmsten, die in den Ruin führen wird», sagte Bardella. Auf der anderen Seite gebe das Rassemblement National, das die Sicherheit wiederherstellen und die Arbeit verteidigen werde.
Ciotti ruft Frankreichs Konservative zur Unterstützung der Rechten auf
Der umstrittene Vorsitzende von Frankreichs konservativer Partei Les Républicains, Éric Ciotti, hat alle Konservativen aufgerufen, sich seinem viel kritisierten Schulterschluss mit dem Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen anzuschliessen. «Heute Abend ist der Sieg in Sicht», sagte Ciotti nach dem starken Abschneiden des RN und der Républicains-Kandidaten, die sich mit Ciotti für eine Unterstützung des RN entschieden hatten.
«Die historische Union, die wir mit Jordan Bardella aufgebaut haben, hat langen Jahren der Unbeweglichkeit der Rechten ein Ende gesetzt», sagte Ciotti. «Dieses Ergebnis ist ein grosser Erfolg. Die Franzosen haben mit ihren Stimmen ihren Wunsch nach Veränderung und Wechsel zum Ausdruck gebracht.
Unabgestimmt mit seiner Partei hatte Ciotti eine Kooperation mit Bardella und dem RN vereinbart, woraufhin führende Kräfte der Partei mehrere Anläufe starteten, um ihn aus der Partei zu werfen. Ein Gericht stoppte diesen Vorstoss zunächst.
Die Mehrheit der Kandidaten der Républicains trat bei der Parlamentswahl unabhängig von den Rechtsnationalen an und erhielt nach Hochrechnungen zwischen 9,5 und 10 Prozent der Stimmen. Das extrem rechte Lager um Ciotti erzielte nach Hochrechnungen rund vier Prozent der Stimmen.