Belarussische Oppositionsführerin stellt Lukaschenko Ultimatum für Rücktritt

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Weissrussland,

Die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja hat Präsident Alexander Lukaschenko ein Ultimatum für dessen Rücktritt gestellt.

Belarussische Oppositionspolitikerin Tichanowskaja
Belarussische Oppositionspolitikerin Tichanowskaja - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Tichanowskaja fordert Lukaschenko bis zum 25. Oktober zum Rücktritt auf.
  • Wird er nicht zurücktreten, gehe das ganze Land friedlich auf die Strasse.
  • Am 26. Oktober kommt es bei Eintreffen des Szenarios zum «landesweiten Streik».
  • Wer noch nicht auf «die Seite des Volkes» gewechselt sei, sei ein «Komplize des Terrors».

Für den Rücktritt von Präsident Alexander Lukaschenko hat die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja ein Ultimatum für dessen Rücktritt gestellt.

«Wenn unsere Forderungen nicht bis zum 25. Oktober erfüllt werden, wird das gesamte Land friedlich auf die Strasse gehen». So warnte Tichanowskaja in einer am Dienstag im Internet veröffentlichten Erklärung.

Ausserdem kündigte die ins Exil nach Litauen geflohene Politikerin für diesen Fall am 26. Oktober einen «landesweiten Streik» an.

Proteste Belarus Lukaschenko
Tausende Demonstranten versammeln sich am Wochenende zu einem Protest gegen den Präsidenten Lukaschenko. - dpa

Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom 9. August sieht sich Lukaschenko Massenprotesten gegenüber. Die Opposition wirft dem seit 26 Jahren regierenden Staatschef Wahlbetrug vor. Laut offiziellem Ergebnis wurde Lukaschenko mit rund 80 Prozent wiedergewählt, Tichanowskaja erhielt lediglich rund zehn Prozent der Stimmen.

Zeit für eine Entscheidung ist gekommen

Für die Belarussen sei es angesichts des «staatlichen Terrors» Zeit, sich für eine Seite zu entscheiden, betonte Tichanowskaja. Wer noch nicht auf «die Seite des Volkes» gewechselt sei, sei ein «Komplize des Terrors». An Lukaschenko gewandt schrieb sie: «Sie haben 13 Tage.»

Sicherheitskräfte drohen mit Schutzwaffeneinsatz gegen Demonstranten

Die belarussischen Sicherheitskräfte hatten am Montag mit Schusswaffeneinsatz gegen Demonstranten gedroht. Bislang setzten sie vor allem Wasserwerfer, Gummigeschosse und Blendgranaten gegen die friedlich demonstrierenden Menschen ein. Am Sonntag nahmen sie nach Behördenangaben landesweit mehr als 700 Menschen fest. Alle bekannteren Regimekritiker befinden sich inzwischen entweder im Gefängnis oder ausser Landes.

Sicherheitskräfte
Uniformierte Sicherheitskräfte stehen in Minsk mit der belarussischen Staatsflagge hinter Stacheldraht. Foto: Uncredited/Tut.by/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Wegen des brutalen Vorgehens der Behörden hatte die EU am Montag grundsätzlich grünes Licht für Sanktionen gegen Lukaschenko gegeben.

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