Das Weisse Haus hat illegale Migranten einem Medienbericht zufolge gezielt in von Demokraten regierten Städten unterbringen wollen.
Eine Gruppe von Migranten in Honduras
Eine Gruppe von Migranten in Honduras - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Massnahme sollte demnach Trump-Gegnern schaden.
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Wie die «Washington Post» am Donnerstag berichtete, sollte damit den politischen Gegnern des republikanischen Präsidenten Donald Trump geschadet werden. Die Opposition verurteilte die Idee als zynisch und grausam.

Dem Bericht zufolge brachte das Weisse Haus die Idee erstmals im November ins Gespräch. Sie sollte offenbar auf die sogenannten Sanctuary Cities («Zufluchtsstädte») abzielen, die illegale Einwanderer nicht an die Bundesbehörden ausliefern. Sie haben meist Demokraten als Bürgermeister.

Laut «Washington Post» sollten Einwanderer aus Mittelamerika nach ihrer Flucht in «kleine und mittlere Zufluchtsstädte» gebracht werden. Das Weisse Haus habe der Einwanderungsbehörde ICE mitgeteilt, dass damit sowohl der Platzmangel in Arresteinrichtungen bekämpft als auch ein Zeichen an die Demokraten gesandt werden solle. Ein ranghoher ICE-Mitarbeiter lehnte den Plan demnach wegen zahlreicher Bedenken ab und verwies auch auf «PR-Risiken». Als der Vorschlag einige Monate später erneuert worden sei, habe die Behörde ihn als «unangebracht» zurückgewiesen.

Der «Washington Post» zufolge gibt es inzwischen eine Stellungnahme des Weissen Hauses, wonach der Plan nicht länger verfolgt wird.

Zu den Zielorten der Migranten sollte dem Bericht zufolge auch der Wahlbezirk von Nancy Pelosi gehören, der Chefin der Demokraten im Repräsentantenhaus. Ihre Sprecherin erklärte, der Plan der Regierung sei «an Zynismus und Grausamkeit nicht zu überbieten». Es sei «abscheulich», Menschen - darunter kleine Kinder - als Faustpfand zu benutzen, um Angst zu verbreiten und Einwanderer zu dämonisieren.

Die Eindämmung der illegalen Zuwanderung ist eines der Leitthemen von Trumps Präsidentschaft. Der Präsident versucht immer wieder, Einwanderer aus Mittelamerika als kriminell und gefährlich darzustellen. Schon im Präsidentschaftswahlkampf war Trump durch rassistische Äusserungen aufgefallen, in denen er beispielsweise Einwanderer aus Mexiko pauschal als «Vergewaltiger» brandmarkte.

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