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Wegen Bestechung: Berlusconi drohen mehr als vier Jahre Haft

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Italien,

Im Prozess gegen den früheren italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi hat die Staatsanwaltschaft von Siena vier Jahre und zwei Monate Haft gefordert.

Silvio Berlusconi
Silvio Berlusconi drohen wegen mutmasslicher Zeugenbestechung über vier Jahre Haft. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Silvio Berlusconi droht eine Haftstrafe von über vier Jahren.
  • Der Ex-Regierungschef soll für Falschaussage in «Bunga-Bunga-Prozess» bezahlt haben.

Im Prozess gegen Silvio Berlusconi hat die Staatsanwaltschaft von Siena vier Jahre und zwei Monate Haft gefordert. Das berichteten italienische Medien am Donnerstag.

Dem Ex-Regierungschef wird vorgeworfen, den Pianisten Danilo Mariani für eine Falschaussage in einem früheren Prozess bezahlt zu haben. Darin ging es um die Sex-Partys in Berlusconis Villa. Für Mariani forderte die Staatsanwaltschaft vier Jahre und sechs Monate Haft.

Der Pianist Mariani hatte bei den als «Bunga-Bunga-Partys» bekannt gewordenen Festen nahe Mailand für musikalische Unterhaltung gesorgt. Strittig war bei der Aufarbeitung vor allem, ob Berlusconi wusste, dass die marokkanische Tänzerin Ruby damals noch nicht volljährig war. Dem heute 83-Jährigen war vorgeworfen worden, er habe Ruby für Sex bezahlt.

Zuerst verurteilt, dann freigesprochen

Berlusconi war im ersten Verfahren wegen der Sex-Partys 2013 zunächst verurteilt, im Berufungsprozess 2015 aber freigesprochen worden. Das Gericht hatte zu seinen Gunsten angenommen, dass Berlusconi damals nicht gewusst habe, dass Ruby erst 17 Jahre alt war.

silvio berlusconi
Silvio Berlusconi soll Zeugen mit Geld und Schmuck zum Schweigen gebracht haben. - Keystone

Allerdings wird Berlusconi vorgeworfen, mehrere Zeugen mit Geld, Schmuck und sogar Gütern im Millionenwert zum Schweigen gebracht zu haben. Der Medienmogul wird wegen ähnlicher Fälle auch in Mailand, Rom und Turin strafrechtlich verfolgt.

Laut Staatsanwaltschaft gab Berlusconi für das Schweigen der Zeugen zwischen 2011 und 2015 zehn Millionen Euro aus. Davon gingen allein sieben Millionen an Ruby.

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