Berlusconi hofft auf Wiedereinzug ins italienische Parlament
Ex-Ministerpräsident, Silvio Berlusconi, hofft wieder Teil des italienischen Parlaments zu werden. Voraussichtlich finden die Wahlen im September statt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen Steuerbetrugs schloss der Senat Silvio Berlusconi vor neun Jahren aus.
- Für die Neuwahlen Italiens im September tritt der 85-Jährige wieder an.
- Der Ex-Ministerpräsident zeigt sich dabei zuversichtlich.
Vor neun Jahren wurde Silvio Berlusconi wegen Steuerbetrugs aus dem Senat ausgeschlossen. Nun hofft der langjährige Ministerpräsident Italiens auf einen Wiedereinzug ins Parlament. «Ich denke, dass ich am Ende als Kandidat für den Senat antreten werde, damit all die Leute, die mich darum gebeten haben, endlich glücklich sind», sagte der 85-jährige Milliardär und Medienmogul dem italienischen Rundfunk Rai.
In Italien stehen nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Mario Draghi Neuwahlen an, voraussichtlich am 25. September. Berlusconis konservative Forza Italia hatte im vergangenen Monat zum Sturz von Draghi beigetragen.
Die Forza Italia ist Teil des Mitte-Rechts-Bündnisses, dem die grössten Chancen bei der anstehenden Wahl eingeräumt werden. Auch die beiden Rechtsaussen-Parteien Lega um Matteo Salvini und Giorgia Melonis Fratelli d'Italia gehören dem Bündnis an.
Berlusconi dementierte Berichte, wonach er besorgt sei angesichts der Möglichkeit, dass Meloni Ministerpräsidentin werden könnte. Er verwies auf eine Vereinbarung zwischen den Rechts-Parteien, wonach die Gruppierung mit den meisten Stimmen den Ministerpräsidenten stellt.
Berlusconi war mehrere Male Ministerpräsident
«Wenn es Giorgia wird, bin ich sicher, dass sie diese schwierige Aufgabe meistern wird», sagte Berlusconi. Der 85-Jährige forderte die Wähler jedoch auf, seine Partei als gemässigte Stimme in dem Mitte-Rechts-Bündnis zu unterstützen.
Berlusconi war in den Neunziger- und Nullerjahren mehrere Male Ministerpräsident von Italien. Der Senat hatte ihn im November 2013 nach einer Verurteilung wegen Steuerbetrugs ausgeschlossen. Zudem wurde er für sechs Jahre für unwählbar erklärt. 2019 wurde Berlusconi dann ins EU-Parlament gewählt.
Berlusconi dominierte als Chef eines grossen Medien- und Sportimperiums jahrzehntelang das öffentliche Leben in Italien. Der 85-Jährige ist in dem Land äusserst umstritten und war in viele juristische Auseinandersetzungen verwickelt. Gegen Berlusconi laufen im Zusammenhang mit seinen berüchtigten «Bunga-Bunga»-Sexpartys noch immer Prozesse.