Macron kritisiert Bolsonaro für Beleidigung seiner Frau
Jair Bolsonaro wird wegen den Amazonas-Bränden kritisiert – auch von Emmanuel Macron. Nun hat die brasilianische Regierung dessen Frau Brigitte angegriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bolsanaro hat auf Facebook Frankreichs «Première dame» beleidigt.
- Ein Brasilianischer Minister bezeichnet den französischen Staatschef als «Schweinehund».
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro machte sich am Sonntag einen Facebook-Beitrag zu eigen, in dem ein Nutzer über das Äussere von Frankreichs «Première dame» herzog und die Differenzen zwischen Macron und Bolsonaro mit dem «Neid» des französischen Präsidenten auf die junge Frau Bolsonaros erklärte.
Der Nutzer Rodrigo Andreaca hatte in einem Beitrag bei dem Onlinedienst eine unvorteilhafte Aufnahme der 66-jährigen Brigitte Macron neben ein Bild der strahlenden 37-jährigen Gattin Bolsonaros gestellt.
Dazu schrieb er: «Versteht ihr jetzt, warum Macron Bolsonaro bedrängt?» Er wette, dass Macron neidisch auf Bolsonaro sei.
Brasiliens Präsident setzte einen belustigten Kommentar unter den Post. «Demütige den Typen nicht», schrieb er. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, ob der Kommentar von Bolsonaro selbst abgegeben wurde, wollte sich ein Sprecher zunächst nicht äussern.
Macron ein «opportunistischer Schweinehund»
Im Kurzbotschaftendienst Twitter machte sich überdies Brasiliens Bildungsminister Abraham Weintraub über Macron her. Dieser sei bei den Waldbränden nicht «auf der Höhe». «Er ist nur ein opportunistischer Schweinehund, der die Unterstützung der französischen Agrarlobby sucht.»
Macron hatte wegen der Umweltpolitik Bolsonaros eine Blockade des Freihandelsabkommens mit dem südamerikanischen Wirtschaftsblock Mercosur angekündigt.
Bereits am Freitag hatte der Sohn des brasilianischen Staatschefs, Eduardo Bolsonaro, bei Twitter ein Video der «Gelbwesten»-Proteste in Frankreich mit dem Kommentar geteilt: «Macron ist ein Idiot.»
Der ultrarechte brasilianische Staatschef hatte sich zuvor mit Blick auf die Brände jegliche Einmischung aus dem Ausland verbeten. Dass Macron beim G7-Gipfel in Abwesenheit der Länder der Amazonas-Region über die Waldbrände sprechen wolle, offenbare eine «kolonialistische Mentalität».
Macron wolle eine «innere» Angelegenheit Brasiliens und anderer Staaten im Amazonas-Gebiet politisch «instrumentalisieren».
Macron konterte am Montag. «Er sagte sehr respektlose Dinge über meine Frau. Ich habe grossen Respekt vor dem brasilianischen Volk und kann nur hoffen, dass sie bald einen Präsidenten kriegen, der dem Job gewachsen ist.»