Boris Johnson: 69 Prozent der Briten sind für seinen Rücktritt
69 Prozent der Briten fordern den Rücktritt des skandalgebeutelten Premierministers. Erstmals stellt sich eine Mehrheit der eigenen Wähler gegen Boris Johnson.
Das Wichtigste in Kürze
- Boris Johnson ist jüngst durch einen Belästigungsskandal erneut unter Druck geraten.
- 69 Prozent der Bevölkerung und 54 Prozent der Tories fordern den Rücktritt Johnsons.
- Allerdings geht nur jeder Fünfte davon aus, dass er den Stuhl auch tatsächlich räumen wird
Die britische Regierung ist wieder einmal im Krisenmodus. Erst machte Boris Johnson die Partygate-Affäre zu schaffen. Kürzlich kam dann der Belästigungsskandal um den Tory-Abgeordneten Chris Pichner hinzu, der betrunken zwei Männer begrabscht haben soll. Und am Dienstag sind auch gleich noch zwei Minister der Regierung Johnson abgesprungen.
Doch nicht nur im Parlament bläst der Wind gegen Johnson: Laut einer YouGov-Umfrage spricht sich inzwischen die Mehrheit der Bevölkerung für einen Rücktritt des Premiers aus.
Gemäss der Umfrage von gestern Dienstag finden 69 Prozent der Britinnen und Briten, dass Johnson sein Amt niederlegen soll. Nur 18 Prozent – nicht mal jeder Fünfte – will, dass er Premierminister bleibt.
Mehrheit der Konservativen fordert Rücktritt von Boris Johnson
Sogar diejenigen, die ihn ins Amt gewählt haben, stellen sich mittlerweile gegen Boris Johnson. 54 Prozent der befragten Tory-Wähler – den Konservativen – wollen, dass er abtritt. Dabei sah die Lage vor nur knapp einem Monat noch ganz anders aus.
Nachdem Johnson das Misstrauensvotum im Juni überstanden hatte, sprachen sich «nur» 34 Prozent der Konservativen für einen Rücktritt aus. Es ist laut YouGov nun das erste Mal, dass eine Mehrheit der konservativen Wähler Johnson loswerden will.
Kurz: Die überwältigende Mehrheit der Briten will Boris Johnson loswerden, selbst in den eigenen Reihen.
Doch der scheint an einen Rücktritt nicht zu denken. Das zumindest glaubt die britische Bevölkerung: Nur 21 Prozent der Befragten glauben, dass er seinen Posten auch tatsächlich aufgibt. 68 Prozent der Befragten sind hingegen sicher, dass er sich weiter ans Amt klammern wird.