Brasiliens Präsident kommt nach Genf – lässt Bürgenstock aus
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva besucht die Schweiz, aber nicht die Ukraine-Konferenz.
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva kommt zwei Tage vor der Ukraine-Konferenz in die Schweiz. Er lässt die Konferenz aber aus. Er wird zuvor am Donnerstag in Genf an einem Treffen bei der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) erwartet.
Der brasilianische Staatschef wird zudem nach seinem Auftritt bei der IAO am Freitag und Samstag als Gast beim G7-Gipfel in Italien erwartet. Die Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock NW findet danach am Samstag und Sonntag statt. Mehrere Quellen bestätigten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstag, dass der brasilianische Präsident nach Genf kommen wird.
Er steht auf dem von der IAO publizierten Programm. Dieses gab jedoch nicht an, ob er im Saal oder aus der Ferne sprechen wird. «Wir warten auf die offiziellen Bestätigungen», sagte ein Sprecher der Organisation.
Keine Teilnahme Brasiliens an Ukraine-Konferenz
Brasilien – das grösste Land Südamerikas – hat wie China und Südafrika angekündigt, keine Minister an die Ukraine-Konferenz zu schicken. Lula schloss gemäss mehreren Quellen aus, die Reise in die Zentralschweiz anzutreten. China und andere Russland nahestehende Länder lehnten jüngst eine Teilnahme an der von der Schweiz und der Ukraine organisierten Konferenz ab, weil Russland nicht eingeladen ist.
Eine Einladung für Russland lehnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bislang ab. Russland selbst äusserte bislang ebenfalls kein Interesse, eine Einladung annehmen zu wollen. Bisher hat nur Indien aus der Moskau nahestehenden Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer eine Teilnahme an der Konferenz bestätigt.
Eine Zusage von Indiens Premierminister Narendra Modi gibt es allerdings nicht. Selenskyj hatte China in den letzten Tagen mehrfach um eine Teilnahme gebeten, jedoch ohne Erfolg. Auch die Schweizer Bemühungen fruchteten bislang nicht.
Macron nimmt teil, viele andere noch unklar
Am Mittwoch hatte dagegen der französische Präsidenten Emmanuel Macron bekannt gegeben, auf den Bürgenstock zu reisen. Bisher haben laut dem Schweizer Aussendepartement rund 80 Delegationen ihre Teilnahme an der Friedenskonferenz bestätigt. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach zuletzt von 100 Anmeldungen.
Bei den meisten handelt es sich demnach um Staats- oder Regierungschefs. Davon kommen rund die Hälfte aus Europa und die andere Hälfte aus dem Rest der Welt. Die definitive Gästeliste wird erst kurz vor der Konferenz bekannt.