Braun: Trotz Corona Weihnachtsfeiern ohne Grosseltern nicht vorstellbar
Das Wichtigste in Kürze
- Kanzleramtsminister warnt vor Triage wegen steigender Infektionszahlen.
«Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die Grosseltern an Weihnachten nicht mitfeiern», sagte Braun den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (Samstagsausgaben). Dies setze aber «besondere Sorgfalt» voraus. «Wichtiger als die Anzahl der Menschen, die zusammenkommen, ist, dass man vorher seine Kontakte reduziert und darauf achtet, dass niemand Symptome hat.»
Die Massgabe des Bundeskanzleramts, dass jede Familie privat nur noch mit einem Menschen aus einem weiteren Haushalt Kontakt haben solle, sei nicht als Verpflichtung zu sehen. «Es handelt sich nicht um eine Vorschrift, sondern um einen Verhaltenshinweis», sagte Braun. Dies sei «eine Art Winter-Knigge». Feiern, Treffen mit vielen Freunden und Reisen sollten derzeit vermieden werden.
Der Kanzleramtsminister selbst plant nach eigenen Angaben keine grösseren Festivitäten zum Jahresende. Weihnachten feiere er «wie jedes Jahr in sehr kleinem familiären Kreis», sagte Braun. Eine Silvesterparty werde es nicht geben. Es sei «nicht die richtige Zeit, um Silvester gross zu feiern. Das wird in diesem Winter nicht möglich sein.»
Braun warnte davor, eine anhaltend hohe Corona-Infektionsrate könne eine Auswahl bei der Aufnahme von Intensivpatienten nötig machen. «Wenn ein Gesundheitssystem überlastet ist, kann man die Triage nicht ausschliessen», sagte er den RND-Zeitungen. Die Zahl der in Deutschland verfügbaren Intensivbetten gehe zurück.
Der Kanzleramtsminister verwies auf die Schweiz, wo bereits alle Intensivbetten belegt seien. «Dort wird nun abhängig vom Lebensalter und von Vorerkrankungen entschieden, wer vordringlich behandelt wird. Es gibt einen breiten Konsens in der Gesellschaft, dass wir das vermeiden wollen», sagte Braun.
Die Regierungschefs von Bund und Ländern wollen am Mittwoch über künftige Corona-Massnahmen beraten, nachdem sie bei der vorangegangenen Video-Konferenz am Montag keine Einigung darüber erzielt hatten. Im Gespräch ist nun, den seit Anfang Novembers geltenden Teil-Lockdown bis kurz vor Weihnachten fortzuführen.