Boris Johnsons Chefberater verstiess gegen Corona-Beschränkungen
Der Chefberater des britischen Premierministers Boris Johnson, Dominic Cummings, soll Medienberichten zufolge gegen die Corona-Beschränkungen verstossen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Chefberater des britischen Premiers soll gegen Corona-Beschränkungen verstossen haben.
- Dominic Cummings habe sich trotz Symptomen zu seinen Eltern gefahren sein.
- Viele Politiker fordern nun eine Erklärung.
Dominic Cummings soll trotz Symptomen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus seine Londoner Wohnung verlassen und zu seinen Eltern nach Durham im Nordosten Englands gefahren sein, berichteten der «Daily Mirror» und der «Guardian» am Freitag.
Die Polizei in Durham bestätigte ohne Nennung von Namen, sie sei am 31. März darüber informiert worden, dass jemand aus London nach Durham gekommen sei. Beamte hätten die Adresse aufgesucht und dort erfahren, dass «die fragliche Person anwesend war und sich in einem Teil des Hauses selbst isoliert hatte».
Die Beamten hätten der Familie daraufhin «die Richtlinien bezüglich der Selbstisolierung» erklärt und «die entsprechenden Hinweise bezüglich wichtiger Reisen» wiederholt.
Den Zeitungen zufolge wurde Cummings später mit einem Kind, vermutlich seinem Sohn, in der Nähe seines Elternhauses gesehen.
Die oppositionelle Labour-Partei verlangte eine Erklärung und sagte, die Berichte deuteten darauf hin, dass Cummings sich selbst als über dem Gesetz stehend betrachte, während die Liberaldemokraten erklärten, dies könne ein Grund für einen Rücktritt sein.
Der 48-jährige Cummings gilt als der Architekt der Brexit-Kampagne im Jahr 2016. Der unorthodoxe Politikberater ist wegen seiner Methoden stark umstritten.