Brücke in die Nato: Stoltenberg fordert mehr Ukraine-Hilfe
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert umfangreiche neue Hilfszusagen für die Ukraine.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet von den Staats- und Regierungschefs der Bündnismitglieder umfangreiche neue Hilfszusagen für die von Russland angegriffene Ukraine. «Die Ukraine muss siegen, und sie benötigt unsere anhaltende Unterstützung», sagte er bei einer Pressekonferenz zu dem am Dienstag beginnenden Gipfeltreffen des Bündnisses in Washington.
Konkret gehe es beispielsweise um das geplante neue Nato-Kommando zur Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildung für die ukrainischen Streitkräfte sowie um mehr Finanzierung; mehr militärische Unterstützung und neue Sicherheitsabkommen.
Er sei sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einig, dass all diese Elemente eine Brücke zu der von der Ukraine erhofften Nato-Mitgliedschaft darstellen könnten, ergänzte Stoltenberg. «Die Ukraine nähert sich der Nato», sagte er. Der Norweger betonte dabei, dass auch die neuen Zusagen die Nato aus seiner Sicht nicht zu einer Konfliktpartei machen werden.
Militärische Unterstützung ohne Parteinahme
Konkret bezog er diese Äusserung auf das geplante neue Nato-Hauptquartier in Wiesbaden, von dem aus künftig rund 700 Militärs militärische Unterstützung für die Nato koordinieren sollen. Mit Blick auf die Finanzhilfen bestätigte Stoltenberg, dass der Ukraine beim Gipfel öffentlich zugesichert werden soll, ihr innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Militärhilfen im Wert von mindestens 40 Milliarden Euro bereitzustellen. Dies entspricht dem Umfang in den Jahren zuvor.
Optimistisch äusserte sich Stoltenberg auch zu kurzfristigen neuen Lieferungen von Rüstungsgütern. «Ich erwarte, dass die Verbündeten weitere Luftverteidigungssysteme und Munition bereitstellen», sagte er.