Bundeswehr übernimmt neues Missionsflugzeug für internationale Rüstungskontrolle
Deutschland hat nach mehr als 20 Jahren wieder ein eigenes Missionsflugzeug für den internationalen Rüstungskontrollvertrag «Offener Himmel» («Open Skies»).
Das Wichtigste in Kürze
- Airbus 319 von Lufthansa in Hamburg übergeben.
Wie das Bundesverteidigungsministerium am Freitag mitteilte, übernahm die Bundeswehr den Airbus 319 von der Lufthansa. Die Übergabe fand in Hamburg im Beisein von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) statt. Die Maschine soll nach einer Zertifizierungsphase durch die Vertragsstaaten kommendes Jahr ihren Dienst aufnehmen.
Das Flugzeug wurde den Angaben zufolge speziell zur Nutzung als Beobachtungsplattform ausgerüstet, kann aber auch für medizinische Notfalleinsätze und militärische Passagiertransporte eingesetzt werden. Als erstes Flugzeug dieser Art wird es demnach über Infrarottechnik verfügen. Der Übernahme des Flugzeuges vom Ausrüster folge nun die militärische Zulassung und die Ausbildungsphase für das Personal.
«Deutschland setzt mit diesem neuen Flugzeug auch ein Signal: Wir wollen in schwierigen Zeiten das Engagement für weltweite Abrüstung neu beleben», erklärte von der Leyen. Der Airbus sei eine «lohnende Investition in gegenseitiges Vertrauen und die gemeinsame Sicherheit». «Wir werden dieses Flugzeug in Zukunft gemeinsam mit unseren Partnern nutzen.»
Die Bundesrepublik ist seit 1992 einer von 34 Partnern des «Vertrags über den offenen Himmel», dem unter anderem auch die USA, Russland, die Ukraine, Grossbritannien und Frankreich angehören. Das Abkommen erlaubt es den Mitgliedern, ihre Territorien im gegenseitigen Einvernehmen zu überfliegen und die Beobachtungen zu dokumentieren. Seit 1997 nutzt Deutschland für diese Aufgabe Luftfahrzeuge der Partnernationen.