CDU-Chefin spricht von «schwieriger Phase» für ihre Partei
Vor dem CDU-Parteitag in Leipzig hat Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer eingeräumt, dass ihre Partei derzeit eine «schwierige Phase» durchlaufe.
Das Wichtigste in Kürze
- Kramp-Karrenbauer: «Kein ganz einfaches Jahr».
Die aktuelle Situation der Partei, in der Kanzlerschaft und Parteivorsitz in verschiedenen Händen seien, bringe «Unruhe mit sich», sagte Kramp-Karrenbauer am Donnerstagabend im «Tagesthemen»-Interview. Die Partei müsse künftig «auch von der personellen Breite» weiterentwickelt werden, sagte die CDU-Chefin weiter.
Auf ihre bisherige Bilanz als Parteivorsitzende angesprochen, sagte Kramp-Karrenbauer, es sei «in der Tat kein ganz einfaches Jahr gewesen». Sie sei jedoch «eine selbstbewusste Vorsitzende». Dies wäre sie nicht, wenn sie «keinen Raum geben würde für Diskussionen und starke Mitglieder», betonte Kramp-Karrenbauer, die sich teils heftiger innerparteilicher Kritik ausgesetzt sieht. Jeder, «der ehrgeizig ist im Sinne von, er will die CDU noch besser machen, noch erfolgreicher machen, ist mir herzlich willkommen», fügte die CDU-Chefin an.
Mit Blick auf eine mögliche Konfrontation zwischen Kramp-Karrenbauer und dem Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz herrschte vor dem am Freitag beginnenden Parteitag Unruhe in der CDU. Merz, der eine Rede auf dem Parteitag hält, hat zwar angekündigt, keine Personaldiskussionen anfachen zu wollen. Zugleich übte er jedoch Kritik an dem Grundrenten-Kompromiss der grossen Koalition.
Merz war Kramp-Karrenbauer vor fast einem Jahr im Rennen um den Parteivorsitz knapp unterlegen. Seine Kritik am Zustand der CDU und an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nährte Spekulationen, Merz strebe die Kanzlerkandidatur an.
Zur K-Frage sagte Kramp-Karrenbauer in den «Tagesthemen», ihr Ziel sei es, diese auf dem Parteitag 2020 zu klären. Die Junge Union habe diesbezüglich andere Vorstellungen, sie sei sich jedoch sicher, dass jetzt «der Grossteil des Parteitages» ihr auf ihrem Weg folgen werde.