Chaos Brexit würde laut der britischen Regierung Wirtschaft schaden
Das Wichtigste in Kürze
- Laut der britischen Regierung würde ein chaotischer Brexit die Wirtschaft schwächen.
- Bei einer gütlichen Einigung fiele der Rückgang deutlich geringer aus.
Die britische Regierung warnt laut einem Zeitungsbericht vor wirtschaftlichen Belastungen im Falle eines ungeordneten EU-Austritts. In 15 Jahren wäre die Volkswirtschaft dann um 7,6 Prozent schwächer als bei einem Verbleib in der EU, berichtete der «Daily Telegraph» (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Regierungsprognosen.
Bei einer gütlichen Brexit-Einigung mit der EU fiele der Rückgang mit ein bis zwei Prozent deutlich geringer aus. Die Regierung in London will ihre Wirtschaftsprognosen für unterschiedliche Brexit-Szenarien noch im Tagesverlauf veröffentlichen.
Finanzminister Philip Hammond sagte dem TV-Sender BBC, aus rein ökonomischer Sicht wäre ein EU-Verbleib am besten für die Insel. Der vorliegende Plan von Premierministerin Theresa May für ein Abkommen mit der EU komme aber nah daran.
Abstimmung am 11. Dezember
Unklar ist, ob May und ihre Minderheitsregierung für ihr Vorgehen die Unterstützung des britischen Parlaments bei der Abstimmung am 11. Dezember bekommt. In ihrer konservativen Partei gibt es Kritiker, die ihr vorwerfen, der EU zu viele Zugeständnisse gemacht zu haben. Andere Abgeordnete wollen lieber in der EU bleiben.
In Brüssel wurde am Wochenende der knapp 600 Seiten dicke Ausstiegsvertrag unterzeichnet, der die Regeln für das Ende der britischen EU-Mitgliedschaft nach 45 Jahren juristisch verbindlich festlegt. Daneben wurde eine Erklärung zu den künftigen Beziehungen der EU und Grossbritanniens verabschiedet. Bekommt May die Einigung nicht durch das Parlament, droht ein chaotischer Brexit, der vor allem die Wirtschaft hart treffen dürfte.
Heute Mittwoch werden auch neuerliche Warnungen der britischen Notenbank erwartet. Neben dem regulären Finanzstabilitätsbericht will die Bank of England am Nachmittag auch die Ergebnisse des Banken-Stresstests für 2018 veröffentlichen.