Rohingya

Dutzende Rohingya-Flüchtlinge offenbar auf Weg nach Malaysia gestorben

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Malaysia,

Auf der Flucht nach Malaysia sind offenbar dutzende Rohingya-Flüchtlinge während einer viermonatigen Bootsüberfahrt gestorben.

Rohingya-Flüchtlinge auf einem Boot vor der Küste Indonesiens
Rohingya-Flüchtlinge auf einem Boot vor der Küste Indonesiens - INDONESIAN NAVY/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Knapp hundert Menschen der muslimischen Minderheit vor indonesischer Küste gerettet.

269 Menschen wurden gerettet, sagte Zubil Mat Som, Chef der malaysischen Küstenwache am Mittwoch. An Bord des Schiffes seien ursprünglich mehr als 300 Menschen gewesen. «Einige von ihnen starben auf dem Meer - sie wurden über Bord geworfen», sagte er, ohne eine genaue Opferzahl zu nennen. Derweil wurden fast hundert Rohingya vor der Küste Indonesiens von einem Holzboot gerettet.

Die malaysischen Behörden hatten das Schiff mit den Migranten bereits Anfang des Monats abgefangen. Sie brachten die Überlebenden auf die Insel Langkawi nahe der Grenze zu Thailand. Zubil zufolge hätten sich die Menschen zuvor auf einem grösseren Schiff mit insgesamt über 800 Flüchtlingen befunden, das bislang jedoch noch nicht lokalisiert werden konnte. Zuletzt hatten die malaysischen Behörden ihre Patrouillen auf See verstärkt, um die illegale Einreise einzudämmen - aus Angst vor einer Coronavirus-Ausbreitung.

In Indonesien retteten die Behörden vor der Küste der Insel Sumatra am Mittwoch fast hundert Rohingya-Flüchtlinge, darunter 30 Kinder. «Das Boot mit den Rohingya an Bord war kaputt und schwamm mitten auf dem Meer, als Fischer sie fanden», sagte Muhammad Nasir, Leiter der Seefahrtsbehörde in Sumatras nördlichster Provinz Aceh. Die Menschen seien mehrere Tage lang ohne Nahrung gewesen.

Malaysia und Indonesien sind die bevorzugten Ziele der muslimischen Minderheit der Rohingya, die vor Gewalt im mehrheitlich buddhistischen Myanmar fliehen. Jedes Jahr versuchen tausende Menschen mit Hilfe von Schleppern über den Seeweg von Myanmar oder Bangladesch aus in die umliegenden Länder zu entkommen.

Allein in Bangladesch leben rund eine Million Rohingya-Flüchtlinge in Lagern. Seit einem blutigen Militäreinsatz der myanmarischen Armee im Jahr 2017 leben die Rohingya-Flüchtlinge unter verheerenden Bedingungen in Zelten oder Bambusbaracken.

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