Ehemaliger kirgisischer Präsident Atambajew wieder in Haft
Das Wichtigste in Kürze
- Der kirgisische Ex-Präsident Atambajew wurde wegen Anstiftung zu Unruhen erneut verhaftet.
- Alsambek Atambajew wurde bereits 2019 wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen.
- In der Nacht zum Dienstag wurde er während Demonstrationen befreit.
Wenige Tage nach seiner Befreiung durch Demonstranten ist der kirgisische Ex-Präsident Alsambek Atambajew erneut verhaftet worden. Der Vorwurf lautet Anstiftung zu Unruhen.
Auch Leibwächter und Komplizen festgenommen
Spezialeinheiten hätten seine Residenz gestürmt und Atambajew festgenommen, sagte seine Sprecherin am Samstag. Die staatliche Sicherheitsbehörde erklärte Atambajew sei zusammen mit seinem Leibwächter und einem weiteren Komplizen verhaftet worden. Der Grund war der Verdacht der Organisation von Massenunruhen. Die Behörde suche nach weiteren Verdächtigen.
Atambajew war im August 2019 wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Seine Anhänger halten diese Vorwürfe für politisch motiviert. Er und weitere Politiker waren in der Nacht zum Dienstag von Demonstranten befreit worden. Dies geschah während Protesten gegen den amtierenden Präsidenten Sooronbai Dscheenbekow und seine Regierung.
Unruhen bestanden trotz Wahl-Annullation
Nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl vor einer Woche hatte es Massenproteste gegeben. Dabei liefern sich Demonstranten gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei. Obwohl das Ergebnis anschliessend von den Wahlbehörden annulliert wurde, kamen die Unruhen nicht zum Stillstand. Präsident Dscheenbekow verhängte am Freitag den Ausnahmezustand.