«Ein grosses Mandat»: Griechische Konservative gewinnen Wahl klar

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Griechenland,

Bei den griechischen Wahlen sind die Konservativen von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis klar als Sieger hervorgegangen.

Der Wahlsieger: Kyriakos Mitsotakis, Vorsitzender der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND). Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
Der Wahlsieger: Kyriakos Mitsotakis, Vorsitzender der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND). Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Petros Giannakouris

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Konservative Partei Nea Dimokratia gewinnt Griechenlands Parlamentswahl mit 40,6%.
  • Die Linke Syriza unter Alexis Tsipras erleidet dagegen die fünfte Wahlniederlage in Folge.
  • Die Konservativen sind bereits seit vier Jahren an der Macht.

Die konservative Partei Nea Dimokratia (ND) des bisherigen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis wird auch die kommenden vier Jahre Griechenland regieren. Sie gewann am Sonntag die Parlamentswahl deutlich mit 40,6 Prozent der Stimmen. Das ist fast das gleiche Ergebnis wie bei der vorherigen Abstimmung im Mai.

Die grösste Oppositionspartei, die linke Syriza unter Alexis Tsipras, kam auf 17,8 Prozent. Tsipras kündigte noch am Wahlabend an, sich der Parteibasis stellen zu wollen. Für ihn war es seit 2019 die fünfte Wahlniederlage in Folge.

Die stärkste Partei bei dieser Wahl erhält laut Wahlgesetz mindestens 20 Mandate zusätzlich im 300-köpfigen Parlament. Daher können die Konservativen mit einer Mehrheit von rund 160 Mandaten die künftige Regierung bilden.

Die Wahl ist der zweite Urnengang innerhalb von fünf Wochen: Nach der vierjährigen Amtszeit der Konservativen seit 2019 hatte es in Griechenland bereits im Mai eine Parlamentswahl gegeben. Allerdings kam keine Koalition und damit auch keine Regierung zustande, weswegen neu gewählt werden musste.

Mitsotakis will mehr Wachstum

«Heute feiern wir, aber morgen werden wir die Ärmel hochkrempeln», versprach Mitsotakis am Sonntagabend in Athen vor Parteianhängern. Seine Nea Dimokratia sei mit diesem Wahlergebnis die stärkste Volkspartei Europas.

«Es ist ein grosses Mandat, um das, was nötig ist, umzusetzen», sagte er. Mitsotakis nannte drei seiner wichtigsten Anliegen: Er wolle mehr Wachstum, was zu höheren Löhnen führen werde.

Zudem werde er, wie im Wahlkampf angekündigt, das marode Gesundheitssystem umkrempeln. Und er werde weiter daran arbeiten, den Staat zu modernisieren und zu digitalisieren.

Auf Tsipras warten weniger schöne Aufgaben. Nach dem ernüchternden Ergebnis von 17,8 Prozent (im Mai: 20 Prozent) dürfte es bei der Linkspartei Syriza viel Aufarbeitung geben.

Alexis Tsipras
Alexis Tsipras, Ex-Ministerpräsident von Griechenland und Syriza-Parteiführer. - dpa

«Wir haben eine schwere Wahlniederlage erlitten», gestand Tsipras ein. Nun seien die Parteimitglieder gefragt, die Arbeit der Führungsspitze zu bewerten. «Es ist selbstverständlich, dass ich mich als Erster dem Urteil der Mitglieder stelle», sagte Tsipras. Ob das bedeutet, dass er bereit zum Rücktritt wäre, blieb offen.

Manche forderten seinen Rückzug bereits nach der schweren Wahlniederlage im Mai. Damals hatte Syriza im Vergleich zu den Wahlen von 2019 mehr als 11 Prozentpunkte eingebüsst. Allerdings hat Syriza neben Tsipras bislang keinen möglichen Nachfolger aufgebaut.

Überraschungserfolg für Rechtsradikale

Einen Überraschungserfolg bei den Wahlen verzeichnete die nationalistische Partei Spartiates. Aus dem Nichts schafften die Rechtsradikalen mit 4,7 Prozent den Sprung ins Parlament. Sie gelten als politischer Arm der de facto aufgelösten Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte). Deren Führungsriege sitzt seit Jahren in griechischen Gefängnissen – die Führungskader wurden unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung verurteilt.

Ins Parlament kommen ausserdem auch die sozialdemokratische Pasok mit 11,9 Prozent (Mai: 11,5 Prozent). Die Kommunistische Partei Griechenlands KKE mit 7,7 Prozent (Mai: 7,2 Prozent).

Zudem die rechtspopulistische Partei Elliniki Lisi mit 4,5 Prozent (Mai: ebenfalls 4,5 Prozent). Und die ultraorthodoxe Partei Niki mit 3,7 Prozent (Mai: 2,9 Prozent).

Kommentare

User #4224 (nicht angemeldet)

Die Etablierten könnten z. Bsp. das tun für dies sie eigentlich gewählt wurden. Eigene Wirtschaft stärken und den eigenen Bürgern dadurch Wohlstand und ein sicheres angenehmes Sein ermöglichen. Steht aber nicht auf der Agenda der Etablierten.

User #4224 (nicht angemeldet)

Lachhafte Theateraufführung... Griechenland wird seit jeher von ein paar Reedereidynastien gelenkt und gesteuert und natürlich geniessen sie dieses Puppenspiel der Wahlen die nichts ändern.

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