Die Türkei weist die Berichte über eine versuchte Entführung eines Gülen-Anhängers in der Mongolei zurück.
Putschversuch in der Türkei 2016 (Archivbild).
Putschversuch in der Türkei 2016 (Archivbild). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei weist die Vorwürfe eines Entführungsversuchs in der Monoglei zurück.
  • Der Geheimdienst hatte angeblich den Auftrag, einen Gülen-Anhänger zurückzubringen.
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Die Türkei hat Berichte über die versuchte Entführung eines türkischen Gülen-Anhängers aus der Mongolei durch den türkischen Geheimdienst als falsch zurückgewiesen. Die Regierung sehe es mit «äusserstem Unbehagen», dass die Ereignisse in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator am Freitag als «Entführungsoperation» dargestellt würden, erklärte der türkische Aussenamtssprecher Hami Aksoy am Montagabend. Alle derartigen Berichte seien «falsch».

Die mongolischen Behörden hatten am Freitag am Flughafen der Hauptstadt eine Maschine festgesetzt, die mutmasslich zur türkischen Luftwaffe gehört, nachdem Unbekannte versucht hatten, den Rektor einer Schule zu entführen. Laut den Augenzeugen packten mehrere Männer den 50-jährigen Schulrektor Veysel Akcay vor seinem Haus und warfen ihn in einen Kleinbus. Er kam später wieder frei, und das Flugzeug verliess Ulan Bator ohne Akcay.

Akcay leitet eine Schule, die zur Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen gehören soll, die Ankara für den gescheiterten Militärputsch von Juli 2016 verantwortlich macht. Der mongolische Vize-Aussenminister Battsetseg Batmunkh warnte die türkische Botschaft, dass eine Entführung auf mongolischem Staatsgebiet «einen ernsthaften Verstoss gegen die Unabhängigkeit und Souveränität der Mongolei» darstellen würde.

Die Türkei geht seit dem Putschversuch mit aller Härte gegen die Gülen-Bewegung vor und dringt auch im Ausland auf die Schliessung ihrer Schulen und die Auslieferung ihrer Anhänger. In den vergangenen Monaten brachte der türkische Geheimdienst MIT in Kooperation mit den örtlichen Behörden wiederholt Gülen-Anhänger aus dem Ausland in die Türkei. So holte der MIT Mitte Juli zwei Männer aus Aserbaidschan und der Ukraine.

Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag berichtete, übergab die Türkische Republik Nordzypern zudem 50 mutmassliche Gülen-Anhänger an die Türkei, die am Samstag versucht hatten, auf die griechische Insel Rhodos zu gelangen. Demnach waren darunter frühere Soldaten und Lehrer. Erst am Wochenende waren in der Ägäis sechs türkische Flüchtlinge ertrunken, als sie versuchten, per Boot auf die griechische Insel Lesbos zu gelangen.

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