Erdogan und Trump diskutieren Sicherheitszone in Nordsyrien

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Erst droht US-Präsident Trump der Türkei mit «wirtschaftlicher Zerstörung». Dann kommt die Kehrtwende.

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US-Präsident Donald Trump (l) und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump und Recep Tayyip Erdogan haben eine Sicherheitszone in Syrien besprochen.
  • Laut dem US-Aussenminister will man damit die Türkei vor Angriffen schützen.
  • Auch die kurdische Miliz YPG soll dadurch Schutz erhalten.

Im Ringen um eine Lösung für Nordsyrien nach dem Abzug der US-Truppen diskutieren die Türkei und die USA die Einrichtung einer «Sicherheitszone» entlang der syrisch-türkischen Grenze. Trump habe die Idee während eines Telefonats in der Nacht wieder aufgebracht, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan während einer Rede vor Abgeordneten am Dienstag. Er finde das positiv. Nach der Rede sagte er der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge zu Journalisten: «Wenn die Koalitionskräfte, allen voran Amerika, uns logistisch und finanziell unterstützen, können wir so eine Sicherheitszone umsetzen.»

Trump hatte die Zone vor zwei Tagen in einem Tweet aufgebracht, ohne näher auf die Idee einzugehen. Erdogan zufolge soll die Zone rund 30 Kilometer tief sein. Wo genau sie beginnen und enden soll, blieb offen. Auch wer sie aus türkischer Sicht schützen würde und wer dort leben dürfte, blieb unklar.

US-Aussenminister Mike Pompeo hatte am Montag in Riad zum Thema Sicherheitszone gesagt, aus US-Sicht gebe es zwei Ziele: Man wolle sicherstellen, dass die Türkei nicht von «Terroristen» aus Syrien angegriffen werden könne. Und: Sicherheit für die kurdische Miliz YPG, die den USA im Kampf gegen die Terrormiliz IS geholfen habe.

Der Umgang mit den mit den USA verbündeten kurdischen Kämpfern ist der grösste Streitpunkt zwischen den USA und der Türkei in Syrien. Die Türkei plant seit langem eine Offensive gegen die YPG-Miliz in Syrien. Für die Türkei sind die kurdischen Kämpfer, die an der Grenze zur Türkei Gebiete beherrschen, Terroristen. Für die USA sind sie wichtige Verbündete im Kampf gegen die Terrormiliz IS.

Das Telefonat zwischen Erdogan und Trump folgte auf eine öffentlich via Twitter ausgetragene Eskalation des Streits zwischen Washington und Ankara über die geplante türkische Offensive und sollte offenbar den Schaden begrenzen. Trump hatte in der Nacht auf Montag der Türkei mit «wirtschaftlicher Zerstörung» gedroht, sollte sie die kurdischen Verbündeten der USA angreifen. Nach dem Telefonat vollzog er – wieder via Twitter – aber wieder eine Kehrtwende: Man habe auch über die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder gesprochen, schrieb er – «grosses Potenzial für einen deutlichen Ausbau!»

Das Telefongespräch sei «überaus positiv» gewesen, sagte Erdogan, der eine Sicherheitszone an der türkischen Grenze schon lange fordert. Er und Trump seien sich zu vielen Themen einig gewesen – das habe «historische Bedeutung», sagte Erdogan laut Anadolu.

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