EU erwartet keine Probleme durch Rücktritt von Brexit-Unterhändler
Die EU sieht trotz des Rücktritts von Brexit-Führer David Davis keine Probleme bei den Verhandlungen über einen Austritt Grossbritanniens.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU sieht die Verhandlungen wegen des Rücktritts von David Davis nicht in Gefahr.
- Der Austrittsvertrag soll vor dem Brexit im März 2019 bereit sein.
Die EU-Kommission sieht durch den Rücktritt des britischen Brexit-Ministers David Davis keine Hindernisse für die Fortsetzung der Verhandlungen über den Austritt Grossbritanniens. Der Wegfall des bisherigen Hauptverhandlungsführers stelle für die EU kein Problem dar, sagte ein Sprecher am Montag in Brüssel.
Davis war bisher Verhandlungsführer Londons in den Brexit-Gesprächen mit der EU und hatte am Sonntag gegenüber Premierministerin Theresa May seinen Rücktritt erklärt. Er wollte die Beibehaltung einer engen wirtschaftlichen Anbindung an die Europäische Union nicht mittragen und warf May vor, zu viele Zugeständnisse an Brüssel zu machen. Nachfolger von Davis wird Dominic Raab, der bislang Staatssekretär im Bauministerium war.
Austrittsvertrag vor März 2019
Die EU werde weiter «in gutem Willen» mit London verhandeln, sagte der Kommissionssprecher. Die EU wolle dabei am bisherigen Zeitplan festhalten. Er sieht vor, die Gespräche im Oktober oder November abzuschiessen, damit der Austrittsvertrag vor dem Brexit im März 2019 ratifiziert werden kann.
Der Brexit-Verhandlungsführer des EU-Parlaments, Guy Verhofstadt, äusserte die Hoffnung, dass Grossbritannien sich nun geeint hinter «ein breites Assoziierungsabkommen mit der EU» stelle. «Es ist im Interesse beider, dass wir mit den Verhandlungen vorankommen», schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter.