Frankreich erwartet einen weiteren Aufschub des Brexits bis Ende Januar. Die EU-Botschafter wollen sich am Vormittag über eine «flexible» Verlängerung beraten.
labour party
Die Labour will der Neuwahl nun dennoch zustimmen. (Symbolbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Mitgliedschaft Grossbritanniens wird am 31. Oktober enden.
  • Frankreich hält einen Aufschub bis Ende Januar 2020 für sehr wahrscheinlich.
Ad

Frankreich rechnet mit einem weiteren Aufschub des Brexit bis Ende Januar. Es sei «sehr wahrscheinlich», dass die EU-Staaten dafür am Montag den Weg freimachen würden. So hiess es von Diplomaten in Paris.

Die EU-Botschafter der 27 Mitgliedstaaten ohne Grossbritannien wollen nach AFP-Informationen am Vormittag über eine «flexible» Verlängerung bis zum 31. Januar 2020 beraten.

Der Grundsatzbeschluss würde Grossbritannien nach EU-Kreisen mehrere Optionen geben: Das Land könnte damit auch schon zum 1. Dezember oder zum 1. Januar austreten, wenn es zuvor den mit der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag annimmt.

EU-Mitgliedstaaten schliessen Neuverhandlung aus

In einer politischen Erklärung will die EU Grossbritannien zudem aufrufen, für die Übergangsphase einen eigenen EU-Kommissar zu ernennen. Eine Neuverhandlung des Brexit-Abkommens schliessen die 27 Mitgliedstaaten aus.

Boris Johnson
Dem britische Premierminister Boris Johnson ist es bisher nicht gelungen das Austrittsabkommen durch das Parlament zu bringen. - keystone

Nach bisherigem Stand endet die EU-Mitgliedschaft Grossbritanniens mit dem 31. Oktober. Dem britischen Premierminister Boris Johnson ist es aber noch nicht gelungen, das mit Brüssel ausgehandelte Austrittsabkommen durch das Parlament zu bringen.

Stimmen die EU-Botschafter der bis zu dreimonatigen Verschiebung des Brexit-Termins bis Ende Januar zu, müsste der Grundsatzbeschluss noch im schriftlichen Verfahren zwischen den Hauptstädten bestätigt werden. Ein ungeregelter Brexit ohne Abkommen nach dem 31. Oktober wäre dann abgewendet.

Frankreich spricht sich für kürzere Verlängerung aus

Am Wochenende hatte es auf EU-Ebene intensive Beratungen gegeben. Unter anderem beriet sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Sonntag telefonisch mit Johnson.

UN General Assembly France
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an der 74. Tagung der UN-Generalversammlung in New York. - keystone

Bisher hatte sich insbesondere Frankreich für eine kürzere Verlängerung um nur einige Wochen ausgesprochen. Paris wollte dadurch verhindern, dass der Brexit die EU weiter über längere Zeit lähmt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BrexitBotschafterEUBoris JohnsonParlamentEmmanuel Macron