Europas Christdemokraten sagen Treffen nach Berlusconi-Äusserungen ab
Mehrere Tage nach Russland-freundlichen Aussagen des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi hat die christdemokratische Europäische Volkspartei (EVP) Konsequenzen gezogen und ein in Italien geplantes Treffen abgesagt. Man habe beschlossen, «unsere Studientage in Neapel abzusagen», teilte der Präsident der Parteienfamilie, Manfred Weber (CSU), am Freitag auf Twitter mit. Die Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine sei nicht optional. Die Zusammenarbeit mit der italienischen Regierung bei EU-Fragen werde man fortsetzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Berlusconi ist Vorsitzender der Partei Forza Italia, die - ebenso wie CDU und CSU - Mitglied der EVP ist.
Ende vergangener Woche hatte der 86-Jährige, der mit Russlands Präsident Wladimir Putin befreundet ist, mit Aussagen zum Ukraine-Krieg für Empörung gesorgt. Dabei gab er unter anderem dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Schuld an der Eskalation des Kriegs, der «Zerstörung des Landes» und den vielen Toten.