Frankreich fordert Stopp des Pipelineprojekts Nord Stream 2
Nach der Inhaftierung von Alexej Nawalny in Moskau fordert Frankreich die deutsche Bundesregierung dazu auf, das Pipelineprojekt zu stoppen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kritik am deutsch-russischen Pipelineprojekt Nord Stream 2 steigt.
- Frankreich fordert die deutsche Regierung zum Stopp des Baus auf.
Vor dem Hintergrund der Inhaftierung von Alexej Nawalny hat Frankreich das Ende des umstrittenen Pipelineprojekts gefordert. Die deutsche Bundesregierung solle der Nord Stream 2 den Riegel schieben
«Wir haben immer gesagt, dass wir die grössten Bedenken zu dem Projekt in diesem Kontext haben», sagte Europa-Staatssekretär Clément Beaune. Auf die Frage, ob Frankreich einen Stopp von Nord Stream 2 befürworte, antwortete Beaune: «Wir haben das in der Tat bereits gesagt.»
USA und Europa äussern Kritik
Zuvor hatte bereits das Europäische Parlament wegen der Verhaftung Nawalnys einen Stopp von Nord Stream 2 gefordert. Die USA und mehrere europäische Staaten, darunter Polen, äussern bereits länger scharfe Kritik an dem Pipelineprojekt. Sie warnten vor einer zu grossen Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas und negativen Folgen für osteuropäische Staaten.
Auch in Deutschland mehrten sich zuletzt Stimmen, die einen Stopp oder eine Aussetzung von Nord Stream 2 forderten. Ende vergangenen Monats wurden die Arbeiten zur Fertigstellung der Pipeline durch die Ostsee wieder aufgenommen.
Nawalny war direkt nach seiner Rückkehr aus Deutschland Mitte Januar in Moskau festgenommen und zu 30 Tagen Haft verurteilt worden. In Berlin war der Putin-Kritiker nach einem Giftanschlag behandelt worden, für den er den Kreml verantwortlich macht.