Frankreich gedenkt der Opfer des Anschlags von Nizza
Am Samstag hat in Nizza eine Gedenkfeier für die drei Opfer des Nizza-Attentats stattgefunden. Die Familien der Getöteten waren anwesend.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor einer Woche gab es in Nizza ein Terror-Attentat, bei dem drei Personen verstarben.
- Am Samstag fand nun die Gedenkfeier für die drei Opfer statt.
Frankreich hat am Samstag der Todesopfer des mutmasslich islamistischen Anschlags in Nizza gedacht. Regierungschef Jean Castex brachte während der nationalen Trauerfeier in der Basilika der Küstenstadt sein «Mitgefühl» und seine «Empörung» zum Ausdruck. Zudem bezeichnete er den radikalen Islamismus als «Feind» der Republik. An der Gedenkfeier nahmen auch die Familien der drei Getöteten teil.
«Es ist Frankreich, das immer wieder im Fadenkreuz des Terrorismus steht», sagte Castex. Nizza habe dabei einen grossen Teil dieser Last ertragen müssen. Er verwies dabei neben dem Anschlag in der Kirche vor gut einer Woche auch auf das Attentat im Juli 2016. Damals raste ein Mann mit einem Lastwagen auf der Promenade des Anglais in eine Menschenmenge und tötete 86 Menschen.
«Der Feind, wir kennen ihn, er ist nicht nur identifiziert, sondern hat auch einen Namen: Er heisst radikaler Islamismus», sagte Castex weiter. Als politische Ideologie entstelle dieser die Religion der Muslime, «indem er ihre Texte, Dogmen und Gebote fälscht».
Während der Trauerfeier verlieh Castex den drei Opfern des Anschlags posthum die nationale Anerkennungsmedaille für Opfer des Terrorismus. Am Ende der Zeremonie wurden symbolisch drei Kanonenschüsse abgefeuert.
Höchste Terror-Warnstufe in Frankreich
Am 29. Oktober hatte der mutmassliche Attentäter zwei Frauen und einen Mann in der Basilika von Nizza brutal mit einem Messer ermordet. Bei seiner Festnahme rief der 21-jährige Tunesier mehrfach «Allahu Akbar» (Gott ist gross).
Die französische Regierung geht deshalb von einem «islamistischen Terroranschlag» aus. Seitdem gilt in Frankreich die höchste Terror-Warnstufe.
Neun Tage nach dem Attentat schwebte der mutmassliche Täter weiter in Lebensgefahr, wie es aus Ermittlungskreisen hiess. Demnach konnten Ermittler ihn bisher nicht vernehmen. Der Tatverdächtige war am Freitag von Nizza in ein Krankenhaus in Paris verlegt worden.
Seit Beginn der von der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft eingeleiteten Ermittlungen kamen neben dem mutmasslichen Attentäter insgesamt elf Personen in Polizeigewahrsam. Inzwischen sind diese aber alle wieder auf freiem Fuss.