Nutzen Attentäter den Lockdown aus?

Yannis Lüthi
Yannis Lüthi

Österreich,

In Wien kam es einen Tag vor dem landesweiten Lockdown zu einem Terrorangriff. Ähnliche Szenen spielten sich letzte Woche in Frankreich ab. Zufall oder nicht?

Nach dem Terrorangriff in Wien
Polizisten blockieren eine Strasse nach einem Schusswechsel im Stadtzentrum. 02.11.2020, Österreich, Wien - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Wien kam es kurz vor dem Lockdown zu einem Terrorangriff.
  • Dies weckt Erinnerungen an die Anschläge in Frankreich – ein Tag vor dem Shutdown.
  • Ein Terrorexperte erkennt mögliche Zusammenhänge.

Wenige Stunden vor dem landesweiten Lockdown in Österreich kommt es in Wien zu einem Terroranschlag. Fünf Personen verlieren bisher ihr Leben, 22 weitere werden verletzt.

Erinnerungen an Frankreich werden wach: Der französische Präsident Emmanuel Macron (42) hatte für den Freitag, den 30. Oktober, den Lockdown angekündigt.

Einen Tag vor dem Inkrafttreten des Shutdowns, am Donnerstag, gab es an mehreren französischen Orten Messerattacken. Insgesamt starben vier Personen – Frankreich rief in Folge die höchste Terror-Warnstufe aus.

Nizza
Nach einem Messerangriff in der Kirche Notre-Dame in der südfranzösischen Küstenstadt Nizza steht eine Verwandte eines Opfers weinend vor der Kirche. Bei der Messerattacke hat es mindestens drei Tote und mehrere Verletzte gegeben. - Keystone

Nutzen die Angreifer den Lockdown aus? «Bild» fragte beim deutschen Terrorexperten Peter Neumann nach. Dieser meint: «Viele Wiener wollten einen Tag vor dem Lockdown noch einmal ins Restaurant essen gehen. Nochmals ausgehen, bevor die Stadt wieder zum Stillstand kommt.»

Dies könnte laut ihm sicherlich Einfluss auf Planung der Attentäter gehabt haben. «Die Angreifer haben möglicherweise entschieden, dass sie den Anschlag jetzt machen. Weil es zu einem späteren Zeitpunkt keine ordentlichen Ziele mehr gibt.»

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