Frankreich wirft Belarus «makabre Inszenierung» an Grenze vor
Die Lage um die Migranten an der Grenze zwischen Belarus und Polen eskalierte. Frankreich wirft Belarus nun «unmenschliche Inszenierung» vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Tausende Menschen sitzen derzeit in Belarus an der Grenze zu Polen fest.
- Heute Dienstag kam es zu schweren Konfrontationen.
- Frankreich wirft Belarus «unmenschliche und makabre Inszenierung» vor.
Angesichts der Flüchtlingskrise an der Grenze zu Polen hat Frankreich Belarus eine «unmenschliche und makabre Inszenierung» vorgeworfen.
«Sie benutzen Tausende verzweifelter Migranten, sammeln sie an der Grenze, produzieren selber die Bilder (...) mit dem Ziel, uns in Europa zu spalten», sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Dienstag in Paris. Belarus wolle «den Europäern Angst machen», fügte er hinzu.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag mit Russlands Staatschef Wladimir Putin zu der Flüchtlingskrise an der östlichen EU-Aussengrenze telefoniert. Beide hätten sich darauf geeinigt, die Routen der Menschenhändler zu sperren und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR einzuschalten. Ausserdem sollten «humanitäre Rückführungen» ermöglicht werden, sagte Attal.
Tausende Menschen vor allem aus dem Nahen Osten sitzen derzeit in Belarus bei eisigen Temperaturen an der Grenze zum EU-Mitgliedstaat Polen fest. Am Dienstag kam es zu schweren Konfrontationen zwischen polnischen Sicherheitskräften und Flüchtlingen, bei denen ein Beamter nach Angaben der polnischen Polizei einen Schädelbruch erlitt.
Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, absichtlich Flüchtlinge in Richtung EU zu schleusen, um Vergeltung für frühere Sanktionsbeschlüsse zu üben.