Frankreichs Regierung bekräftigt das Ende des Atomkraftwerks in Fessenheim
Die französische Regierung hat das Ende des Atomkraftwerks Fessenheim an der deutsch-französischen Grenze bestätigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Rechtspopulistin Le Pen hatte Wieder-Inbetriebnahme gefordert.
«Fessenheim ist eines der ältesten Atomkraftwerke Frankreichs, eine Modernisierung wäre extrem teuer, ausserdem befindet es sich auf dem grössten Grundwasserspeicher Europas», sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Donnerstag dem Sender LCI.
Damit erteilte er auch Forderungen der rechtspopulistischen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen eine Absage, die Fessenheim wieder in Betrieb nehmen wollte. «Wir haben daher die verantwortungsvolle Entscheidung getroffen, Fessenheim zu schliessen», sagte Attal.
Der Regierungssprecher kündigte an, Präsident Emmanuel Macron werde sich demnächst konkreter zu den französischen Investitionen in die Atomkraft äussern. Macron hatte bereits eine Milliarde Euro zur Förderung der Atomkraft angekündigt, insbesondere für die Entwicklung neuer kleiner Atomkraftwerke (SMR).
Es steht noch eine Entscheidung aus, ob auch neue EPR-Reaktoren gebaut werden sollen. Der Prototyp in Flamanville soll 2023 mit elf Jahren Verspätung ans Netz gehen. Macron verteidigt den Ausbau von Atomkraft mit dem Hinweis auf die geringen Treibhausgas-Emissionen und die Unabhängigkeit der Energieversorgung.
Fessenheim war nach langem Hin und Her und heftigen Protesten von deutscher Seite vor einem Jahr vom Netz genommen worden. Der Rückbau soll 2025 beginnen.