Frauen in Kabul demonstrieren für ihre Rechte
In Kabul gehen Frauen auf die Strasse für ihre Rechte. Der Protest findet vor dem Hintergrund des Tages zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen statt.
Das Wichtigste in Kürze
- Aktivistinnen sind in Afghanistan auf die Strasse gegangen für die Rechte der Frau.
- Drei Demonstrantinnen werden anschliessend festgenommen.
Ungeachtet der Repressionen durch die Taliban hat eine Gruppe von Aktivistinnen für ihre Rechte in Afghanistan demonstriert. DerProtest fand am Donnerstag in Kabul anlässlich des Tags zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen statt.
«Wir werden für unsere Rechte bis zum Ende kämpfen und nicht aufgeben», hiess es auf dem Spruchband einer Demonstrantin. Während sie durch die Strassen der afghanischen Hauptstadt zogen, skandierten sie «Frauen, Leben, Solidarität».
Demonstrantinnen verbargen ihre Identität
Die meisten Demonstrantinnen verbargen ihre Gesichter mit dunklen Sonnenbrillen, medizinischen Masken und Schals. Vertreter der radikalislamischen Taliban bewachten den Protestzug, Autos des Geheimdienstes fuhren durch das Viertel.
Die Protestaktion in Kabul fand am Vorabend des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen statt. Dieser ist jedes Jahr am 25. November.
Drei Demonstrantinnen wurden nach Angaben der Organisatoren kurzzeitig festgenommen und in Gewahrsam «gedemütigt und beschimpft». Die Taliban hätten «grosse Angst vor Frauen-Aktionen, selbst kleineren, deshalb versuchen sie, Frauen mit Festnahmen und Inhaftierungen einzuschüchtern, damit sie zuhause bleiben», sagte eine Organisatorin, die anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP.
Unter der Taliban-Herrschaft würden Frauen «nicht als menschliche Wesen betrachtet», sagte sie. Sie könnten weder arbeiten noch studieren und nicht einmal «bequem atmen».
Die radikalislamischen Taliban haben seit ihrer Rückkehr an die Macht im August 2021 trotz gegenteiliger Ankündigungen die Rechte von afghanischen Frauen und Mädchen massiv eingeschränkt. So ist inzwischen Mädchen fast im ganzen Land der Besuch weiterführender Schulen untersagt.