Früherer FBI-Agent in iranischer Gefangenschaft gestorben
Nach Angaben seiner Familie ist der ehemalige FBI-Mitarbeiter Bob Levinson nach 13 Jahren in iranischer Gefangenschaft verstorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein ehemaliger FBI-Agent ist nach 13 Jahren in iranischer Gefangenschaft gestorben.
- Das teilte seine Familie am Mittwoch mit, die US-Regierung drückte ihr Mitgefühl aus.
- Die genauen Todesumstände sind derzeit noch unklar.
«Wir haben kürzlich Informationen von US-Regierungsvertretern erhalten. Diese liessen sie ebenso wie uns zum Schluss kommen, dass unser wundervoller Ehemann und Vater in iranischer Gefangenschaft gestorben ist.» Dies schrieb die Familie in einer Mitteilung.
Die genauen Todesumstände seien aber unklar. Doch sei Levinson noch vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie gestorben, hiess es weiter in der Mitteilung.
Former FBI agent Levinson believed to have died in Iran custody, family says: Trump said he had not been told that Robert Levinson, the former FBI agent who disappeared in March 2007, was dead https://t.co/ncUzPU5eQQ Haaretz pic.twitter.com/uNRD0pwAHg
— Jewish Community (@JComm_NewsFeeds) March 26, 2020
Die Familie machte die «grausamen, herzlosen Handlungen des iranischen Regimes» für seinen Tod verantwortlich. Die Familie dankte der Regierung für ihre Bemühungen um seine Freilassung. Der Dank gilt auch seinem früheren Arbeitgeber der US-Bundespolizei Federal Bureau of Investigation (FBI).
Mitgefühl von der US-Regierung
US-Präsident Donald Trump erklärte jedoch, er akzeptiere die Schlussfolgerung nicht, wonach Robert Levinson tot sei. Er räumte am Mittwochabend (Ortszeit) jedoch im Weissen Haus ein: «Es sieht nicht gut aus.»
Levinson sei seit langer Zeit krank gewesen, sagte Trump. «Er war ein guter Mann», sagte Trump. Der US-Präsident drückte der Familie des vor 13 Jahren im Iran verschwundenen Levinson sein Mitgefühl aus.
Der frühere US-Bundespolizist war im März 2007 unter mysteriösen Umständen auf der iranischen Insel Kisch verschwunden. Dort soll er dem Handel mit gefälschten Zigaretten nachgespürt haben.
Die US-Zeitung «Washington Post» hatte 2013 berichtet, dass Levinson für den US-Geheimdienst CIA im Iran spioniert habe. Die iranische Regierung hat stets bestritten, etwas über das Verschwinden des Ex-FBI-Mitarbeiters zu wissen.
USA fordert Freilassung politischer Gefangener
Das Coronavirus breitet sich im Iran rasant aus. Deshalb hat US-Aussenminister Mike Pompeo letzte Woche Teheran zur «unverzüglichen» Freilassung aller in dem Land inhaftierten US-Bürger aufgefordert.
Der Iran müsse auch den Verbleib Levinsons aufklären und ihm seine Rückkehr in seine Heimat ermöglichen, verlangte Pompeo.
Der Iran gehört zu den am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Nach Angaben der Regierung haben sich mittlerweile mehr als 27'000 Menschen infiziert, mehr als 2000 Menschen starben. Die Dunkelziffer dürfte aber erheblich höher liegen.