«George-Floyd-Platz» in Minneapolis wieder für Verkehr freigegeben
Um den Ort der Tötung von George Floyd waren bislang Betonbarrieren aufgebaut. Nun wurde die Kreuzung wieder für den Verkehr freigegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ort der Tötung von George Floyd, war bisher mit Betonsperren abgeriegelt.
- Nun wurde die Kreuzung wieder für den Verkehr freigegeben.
- Die entstandenen Kunstwerke im Gedenken an den Afroamerikaner werden bewahrt.
Die Kreuzung in der US-Stadt Minneapolis wird wieder für den Verkehr freigegeben. An diesem Ort wurde vor einem Jahr der Afroamerikaner George Floyd von der Polizei getötet.
Mitarbeiter der Stadt räumten am Donnerstag Betonbarrieren weg. Mit denen waren bislang die Strassen gesperrt. Eine Anwohner-Organisation half, Spannungen mit Anti-Rassismus-Aktivisten zu entschärfen. Die Aktivisten wollten eine Freigabe der Kreuzung erst zulassen, wenn umfassende Polizeireformen beschlossen sind.
Die Gegend rund um den Tatort wurde nach Floyds Tod zu einem Ort des Gedenkens und des Protests gegen Polizeigewalt. Und zwar unter dem Namen «George Floyd Square» - «George-Floyd-Platz». Es entstanden zahlreiche Kunstwerke, mit denen an Floyd erinnert wird.
Zugleich kam es in dem Gebiet, aus dem die Polizei sich fernhielt, immer wieder zu Gewalt. Bei Schüssen wurden nach Polizeiangaben binnen eines Jahres zwölf Menschen getötet oder verletzt.
Bei der Räumung der Betonbarrieren waren am Donnerstag keine Polizisten beteiligt. Eine Stadtsprecherin betonte, die nach Floyds Tod entstandenen Kunstwerke würden bewahrt. So wurde um eine hölzerne Faust in der Mitte der Kreuzung ein Kreisverkehr errichtet.
Floyds Tod am 25. Mai 2020 hatte international für Entsetzen gesorgt. Der weisse Polizist Derek Chauvin hatte dem wegen Falschgeldvorwürfen festgenommenem Floyd neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt. Dies, obwohl der 46-Jährige wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr.
Polizist wurde des Mordes schuldig gesprochen
Chauvin wurde im April unter anderem des Mordes zweiten Grades - in Deutschland etwa schwerer Totschlag - schuldig gesprochen. Das Strafmass soll am 25. Juni verkündet werden.
Die Staatsanwaltschaft forderte am Mittwoch 30 Jahre Haft. Doch Chauvins Anwalt plädierte für eine Haftstrafe, die mit der Untersuchungshaft bereits abgesessen wäre, sowie eine Bewährungsstrafe.