Giuseppe Conte bricht zu ersten Besuch in Libyen seit Jahren auf
Der italienische Premierminister Giuseppe Conte hat bei einem Blitzbesuch in Libyen die beiden wichtigsten Gegenspieler des Bürgerkriegslandes getroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Italiens Regierungschef Giuseppe Conte war heute Sonntag Libyen.
- Er besuchte die beiden rivalisierenden Herrscher des Landes.
Der Besuch von Italiens Regierungschef Giuseppe Conte in der ehemaligen italienischen Kolonie Libyen heute Sonntag war der erste seit Jahren, den ein Regierungschef aus Rom in das nordafrikanische Land unternahm – und das trotz verstärkter Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in der Migrationskrise.
Dem Chef der international anerkannten sogenannten Einheitsregierung des Landes, Fajis al-Sarradsch, habe Conte in Tripolis erneut seine Unterstützung versichert, das Land zu stabilisieren und zu befrieden, berichteten italienische Medien. Nach Angaben der libyschen Regierung unterrichtete Al-Sarradsch Conte ausserdem von wirtschaftlichen und sicherheitsrelevanten Reformen seiner Regierung.
Im Anschluss reiste Conte nach Ostlibyen weiter, um den dort herrschenden General Chalifa Haftar zu treffen. Gegenüber dem grossen Gegenspieler der Regierung in Tripolis betonte Conte, dass eine politische Lösung der Königsweg für ein Ende des Bürgerkrieges sei.
Libyenkonferenz in Rom
Die Regierung in Rom hatte im November bereits eine Libyenkonferenz ausgerichtet, zu der auch Haftar und Al-Sarradsch gekommen waren. Italien sieht sich besonders von dem Konflikt in dem zerrissenen Land betroffen. Über Libyen kamen in der Vergangenheit zahlreiche Migranten illegal nach Europa.
Das ölreiche Land ist seitdem mit westlicher Hilfe erreichten Sturz des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 nicht zur Ruhe gekommen. Mehrere Regierungen und zahlreiche Milizen konkurrieren um die Macht.