Frankreich und Libyen wollen Migration in Griff bekommen
Emmanuel Macron und die libysche Einheitsregierung wollen die Zusammenarbeit bei der Migration verstärken.
Das Wichtigste in Kürze
- Macron hat mit Fajis al-Sarradsch telefoniert.
- Die beiden nehmen die Migrationsströme Libyiens ins Visier.
Frankreich will in der Migrationspolitik enger mit dem Krisenland Libyen zusammenarbeiten. Das teilte der Pariser Élyséepalast am Sonntagabend nach einem Telefonat von Präsident Emmanuel Macron mit dem Chef der international anerkannten libyschen Einheitsregierung, Fajis al-Sarradsch, mit.
Effektiver gegen Flüchtlingsströme
Die beiden hätten entschieden, «ihre Zusammenarbeit noch zu verstärken, um Migrationsströme besser zu beherrschen und wirksamer gegen kriminelle Menschenhändlernetzwerke zu kämpfen». Was damit konkret gemeint ist, wurde in der Erklärung nicht gesagt.
Libyen ist ein wichtiges Transitland für Migranten auf dem Weg nach Europa. Seit dem mit französischer Hilfe erfolgten Sturz des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi vor sieben Jahren wird das Land von Machtkämpfen zerrissen. Rivalisierende Spitzenpolitiker des ölreichen Landes hatten sich Ende Mai in Paris darauf verständigt, dass es im Dezember Präsidenten- und Parlamentswahlen geben soll.
Menschenrechtsorganisationen beklagen immer wieder, dass Migranten in Lagern in Libyen Opfer von Folter, Vergewaltigung und Zwangsarbeit seien. Betrieben werden die Camps oftmals von bewaffneten Milizen und Menschenhändlern.