Trotz Streit mit der EU will die konservative britische Regierung das Asylrecht verschärfen. Ein neuer Gesetzesentwurf sieht Haftstrafen für Schmuggler vor.
Boris Johnson Labour Party
Der britische Premierminister Boris Johnson. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem neuen Gesetz plant die britische Regierung Auffangzentren für Migranten.
  • Grossbritannien will damit gegen die illegale Migration vorgehen.
  • Aktivisten kritisieren das Bestreben der Regierung von Boris Johnson.
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Angesichts einer Rekordzahl von illegal eingereisten Migranten will die konservative britische Regierung das Asylrecht deutlich verschärfen. Innenministerin Priti Patel wollte am Dienstag einen Gesetzentwurf vorlegen. Dieser sieht unter anderem lebenslange Haftstrafen für Menschenschmuggler sowie Auffangzentren für Migranten in Übersee vor.

Asylrecht Grossbritannien
Hunderte Flüchtlinge wollen von Calais aus nach Grossbritannien. (Archivbild) - Keystone

Ihr Ressort kündigte «die radikalsten Änderungen des kaputten Asylsystems seit Jahrzehnten» an. Damit sollen illegal Einreisende schneller ausgeschafft werden können. Aktivisten kritisieren die Pläne als «Anti-Flüchtlings-Gesetz». Tausende schutzlose Migranten würden kriminalisiert.

Rekordmonat Juni

Illegale Migration zu bekämpfen, gehört zu den Prioritäten der konservativen britischen Regierung nach dem Brexit. «Take Back Control of our Borders», also die Kontrolle über die eigenen Grenzen zurückzugewinnen. Das gehörte zu den Versprechen beim Austritt aus der EU. Die Europäische Union streitet weiterhin über eine gemeinsame Asylpolitik.

Trotz verstärkter Polizeikontrollen machen sich immer wieder Menschen von der französischen Küste aus auf den Weg nach Grossbritannien. Im Juni waren es mehr als 2000. Das sei ein neuer Monatsrekord, berichtete die BBC.

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