Gustavo Petro: ELN-Rebellen bieten ihm Friedensgespräche an
Gustavo Petro ist der neue kolumbianische Präsident. Nach der Wahl des Linkspolitikers bietet ihm eine Rebellengruppe Friedensgespräche an.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Linkspolitiker Gustavo Petro wurde zum neuen Präsidenten Kolumbiens gewählt.
- Petro will nun die Nation versöhnen.
- Die Rebellengruppe sieht nach der Wahl eine Chance, die Waffen niederzulegen.
Gustavo Petro ist Kolumbiens neuer Präsident. Nach der Wahl des Linkspolitikers versucht er die Nation Kolumbien zu versöhnen. Nun hat sich die letzte im Land anerkannte Rebellengruppe ELN zu Verhandlungen breite erklärt.
Petros Regierung müsse «sich den Veränderungen für ein friedliches Kolumbien stellen», erklärte die Organisation in einer Mitteilung am Montag. Man erhalte das eigene «System des Kampfs und des politischen und militärischen Widerstands» zwar aufrecht. Aber man stehe für Gespräche «uneingeschränkt bereit».
Gespräche mit ELN 2019 abgebrochen
Die ELN ist seit der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen der Rebellenorganisation Farc und dem kolumbianischen Staat die letzte anerkannte Rebellengruppe. Der frühere Präsident Juan Manuel Santos hatte auch mit der ELN Friedensverhandlungen geführt. Sein rechtsgerichteter Nachfolger Iván Duque beendete diese Verhandlungen 2019 nach einem Autobomben-Anschlag auf eine Polizei-Akademie in Bogotá mit 20 Toten.
Der am Sonntag in einer Stichwahl gewählte Gustavo Petro wird der erste linksgerichtete Präsident Kolumbiens. Er soll das Amt am 7. August übernehmen. Der bisherige Amtsinhaber Duque versprach Petro am Montag einen «transparenten und effizienten» Machtübergang.
Gustavo Petro war früher selbst in einer Rebellengruppe
Petro war in der Vergangenheit selbst Mitglied der Rebellenorganisation M-19, die 1990 ein Friedensabkommen unterzeichnete. Eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit der ELN zählte zu seinen Wahlversprechen.
Die ELN entstand 1964 nach der kommunistischen Revolution in Kuba und soll über rund 2500 Kämpfer verfügen. Diese befinden sich vor allem in den Grenzgebieten zu Venezuela und entlang der Pazifikküste. In den urbanen Zentren Kolumbiens verfügt die ELN über ein bedeutendes Netzwerk an Unterstützern. Finanziert wird die ELN vor allem durch Drogenhandel.