Guterres trifft wegen UNRWA-Skandal Geberländer
Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter führen zu Krisentreffen mit UN-Generalsekretär und Geberländern.
Nach den schweren Vorwürfen gegen Beschäftigte des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA will UN-Generalsekretär António Guterres mit Vertretern von Geberländern zusammenkommen. Das Treffen ist laut der UN am Dienstag (Ortszeit) in New York geplant. Die Vorwürfe gegen zwölf UNRWA Beschäftigte wegen mutmasslicher Beteiligung am Hamas-Massaker hatten weltweit für Empörung gesorgt.
Als Reaktion stellten zahlreiche Staaten Zahlungen an das Hilfswerk vorübergehend ein, darunter Deutschland, die USA, Grossbritannien und Frankreich. Guterres hatte rasche Konsequenzen angekündigt. Das Hilfswerk feuerte die Mitarbeiter und will den Vorwürfen nachgehen.
Guterres appelliert an aussetzende Staaten
Der UN-Generalsekretär wies am Sonntag darauf hin, dass die derzeitige Finanzierung des UNRWA nicht ausreiche, um die zwei Millionen Zivilisten im Gazastreifen im Februar zu unterstützen. Er appellierte an die Staaten, die ihre Beiträge ausgesetzt haben, die Kontinuität der Arbeit des UNRWA zu gewährleisten.
US-Aussenminister Antony Blinken forderte am Montag erneut Aufklärung der Vorwürfe. Er sagte zugleich, das Hilfswerk spiele «eine absolut unverzichtbare Rolle dabei, sicherzustellen, dass Männer, Frauen und Kinder, die in Gaza so dringend Hilfe benötigen, diese auch tatsächlich erhalten».
Die US-Zeitung «Wall Street Journal» berichtete am Montag unter Berufung auf Geheimdienstberichte, rund zehn Prozent der rund 12'000 im Gazastreifen beschäftigten UNRWA-Mitarbeiter hätten Verbindungen zur islamistischen Hamas oder dem Islamistischen Dschihad.