Bei der Regionalwahl in Hamburg (D) liegt die rot-grüne Koalition nach ersten Prognosen klar vorne. Die CDU stürzt ab. Auch für die AfD sieht es kritisch aus.
Bürgerschaftswahl
SPD Spitzenkandidat und Erster Bürgermeister Peter Tschentscher jubelt nach der ersten Prognose auf der Wahlparty seiner Partei. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • SPD festigt bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg (D) ihre Macht.
  • Die Grünen erstarken, bleiben aber in der Juniorrolle.
  • Für alle anderen Parteien sieht es eher schlecht aus.
Ad

Die letzte rot-Grüne Koalition in Bund und Ländern kann weitermachen: SPD und Grüne haben in Hamburg (D) einen klaren Wahlsieg eingefahren. Die SPD blieb bei der Abstimmung trotz Verlusten stärkste Kraft, die Grünen fuhren ihr zweitbestes Ergebnis bei einer Landtagswahl ein.

Die CDU rutschte auf ihr bundesweit schlechtestes Ergebnis bei Landtagswahlen seit knapp 70 Jahren. Die Linke stagnierte. AfD und FDP mussten um ihren Wiedereinzug in den Landtag bangen.

Bürgerschaftswahl
Marcus Weinberg, CDU-Spitzenkandidat bei der Bürgerschaftswahl. - dpa

AfD und FDP büssten im Vergleich zur letzten Bürgerschaftswahl Ansehen bei den Wählern ein, wie die Forschungsgruppe analysierte. Besonders die AfD habe mit einem Ansehen von minus 4,1 Punkten auf einer Skala von plus bis minus 5 Punkten Verluste eingefahren, 2015 waren es noch minus 2,9 Punkte.

Die SPD verdankt ihren Wahlsieg der Analyse zufolge vor allem der Generation 60plus. Dort holte sie 55 Prozent der Stimmen. Die Grünen wurden hingegen bei den unter 45-Jährigen stärkste Kraft.

Trotz des Wahlsieges müsse die SPD im Vergleich zu 2015 einen leichten Imageverlust von 2,7 auf 2,5 Punkte hinnehmen. Bei der CDU sieht es der Forschungsgruppe zufolge ähnlich aus (0,0, 2015: 0,5 Punkte). Stark zulegen konnten hingegen Grüne (1,8, 2015: 1,1 Punkte) sowie die Linke (minus 0,3, 2015: minus 1,2 Punkte).

Hanau-Attentat überschattet Regionalwahl

Mehrere Parteien sagten ihre Wahlkampfabschlussveranstaltungen nach dem Anschlag von Hanau (D) am Mittwochabend ab. Die anderen Parteien hatten die AfD indirekt mitverantwortlich gemacht.

Hanau
Kerzen und Blumen liegen an einer provisorischen Gedenkstätte für die Opfer nahe einem der Tatorte. Ein 43-jähriger Deutscher hat am Mittwochabend in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen, bevor er seine Mutter und sich selbst tötete. - dpa

Den Ausgang der Wahl wertet die Forschungsgruppe als Votum für eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition. Dafür sprachen sich 61 Prozent der Befragten aus. Die Analyse führt neben einer hohen Regierungszufriedenheit sowie der individuellen Stärken der Koalitionspartner auch die schwache Konkurrenz in der Stadt als Grund an. Grüne und SPD stehen für 25, beziehungsweise 40 Prozent der Wähler für moderne Großstadtpolitik. 80 Prozent gaben ausserdem an, dass die Sozialdemokraten am besten zu Hamburg passen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CDUGrüneSPDAbstimmungDie LinkeFDPAfD