Homosexueller Abgeordneter Jean Wyllys will aus Brasilien flüchten

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Brasilien,

Der homosexuelle Abgeordnete Jean Wyllys in Brasilien kündigte nach Todesdrohungen an, sein Amt niederzulegen und löste massive Kritik an der Regierung aus.

Dilma Rousseff posiert mit Jean Wyllys für ein Selfie.
«Wenn ein furchtloser und mutiger Parlamentarier wie der Abgeordnete Jean Wyllys (r.) seine Anwesenheit im Land nicht für sicher hält, wird die Demokratie nicht nur bedroht, sondern auch tief verwundet», reagierte Brasiliens ehemalige Präsidentin Dilma Rousseff (l.). - Instagram/@jeanwyllys_real

Das Wichtigste in Kürze

  • Jean Wyllys will sein Abgeordnetenamt in Brasilien niederlegen und aus dem Land flüchten.
  • Damit sorgte er für massive Kritik an der Regierung.

Der homosexuelle Abgeordnete Jean Wyllys in Brasilien hat nach Todesdrohungen angekündigt, sein Amt niederzulegen und damit massive Kritik an der Regierung ausgelöst.

«Wenn ein furchtloser und mutiger Parlamentarier wie der Abgeordnete Jean Wyllys seine Anwesenheit im Land nicht für sicher hält, wird die Demokratie nicht nur bedroht, sondern auch tief verwundet», erklärte Brasiliens ehemalige Präsidentin Dilma Rousseff heute Freitag auf Twitter.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch schrieb auf ihrer Internetseite: «Eine Stimme der LGBT-Rechte wurde zum Schweigen gebracht.» Wyllys hatte am Donnerstag in einem Interview der Tageszeitung «Folha de S. Paulo» erklärt, er werde sein Mandat abgeben und das Land verlassen, da er sich nicht mehr sicher fühle.

Sein eigenes Leben zu erhalten, sei auch eine Strategie für bessere Tage zu kämpfen, schrieb Wyllys am Donnerstag auf Twitter. Wyllys von der Partei für Sozialismus und Freiheit (PSOL) war im Oktober wiedergewählt worden.

Im Februar sollte er eigentlich seine dritte Amtszeit antreten. In der Vergangenheit war er wiederholt mit dem jetzigen Präsidenten Jair Bolsonaro aneinandergeraten. Bolsonaro ist für seine ablehnende Haltung gegenüber Homosexuellen bekannt.

Dass Bolsonaro nun Präsident sei, sei nicht der Grund, warum er das Land verlasse, so Wyllys im Interview. Vielmehr gehe es um die generell zunehmende Gewalt gegen Mitglieder der Homosexuellen-, Bisexuellen- und Transsexuellengemeinde.

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