Hungerstreik: Grosse Sorge um Migranten ohne Papiere in Belgien
Belgien schlägt Alarm, nachdem hunderte Migranten ohne Papiere ihren Hungerstreik ausgeweitet haben. Die meisten seien schon jetzt in schlechter Verfassung.
Das Wichtigste in Kürze
- Migranten ohne Papiere weiten in Belgien ihren Hungerstreik aus.
- Sie fordern eine Aufenthaltserlaubnis, nachdem sie ohne Papiere gearbeitet haben.
Wie Médecins du Monde mitteilte, verweigern 300 der rund 450 Migranten, die seit Wochen im Hungerstreik sind, nun das Trinken. Die meisten von ihnen seien schon jetzt in schlechter körperlicher und psychischer Verfassung, nun drohe ihnen «jederzeit» der Tod.
Die aus Marokko und Algerien stammenden Männer hatten Ende Mai mit ihrer Protestaktion in einer Kirche und zwei Universitäten begonnen. Sie fordern eine Aufenthaltserlaubnis für alle, nachdem sie jahrelang ohne Papiere in Belgien gearbeitet haben. Eine kollektive Lösung lehnt der zuständige Staatssekretär Sammy Mahdi aber bislang ab.
Hungerstreik: Rotes Kreuz beurteilt Situation
Am Sonntag wiederholte Mahdi sein Angebot, die Anträge auf eine Aufenthaltserlaubnis individuell prüfen zu lassen. Er bedauerte, dass nur wenige der Betroffenen das zu diesem Zweck in der Nähe der Kirche eingerichtete Büro aufgesucht hätten.
Am Sonntag bat die Regierung zudem das Rote Kreuz, die Situation der Hungerstreikenden zu beurteilen. Und am Abend wurden Ärzte zu ihnen entsandt. Allerdings konnten sie nur wenige der Protestierenden untersuchen, wie eine mit dem Fall befasste Quelle der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Demnach hatten Unterstützergruppen den Zugang zu den Streikenden blockiert.